Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Heide Frielinghaus
Veranstaltungsart: Seminar oder Übung
Anzeige im Stundenplan: 07.012.16_210 S/Ü KA
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 10
Voraussetzungen / Organisatorisches: Bitte beachten Sie die vorgezogene Anmeldung zur Prüfung (2. Vorlesungswoche bis Montag, 4. Vorlesungswoche, 13 Uhr)! Von den Teilnehmer/innen wird neben engagierter Beteiligung die Übernahme eines Referats (45 Minuten) erwartet. Die Erbringung schriftlicher Leistungen ist vom gewählten Veranstaltungstyp (Seminar oder Übung) sowie von der Vorgabe der jeweils geltenden Studienordnung abhängig.
Inhalt: Innerhalb der griechischen Gesellschaft(en) existierten mehrere Gruppen von Personen, die keine, wenige oder zumindest nur mindere Rechte und/oder minderes Ansehen genossen. Nichtsdestotrotz waren auch solche Gruppen in wichtige soziale Aktivitäten eingebunden; einzelne Mitglieder solcher Gruppen konnten großes Selbstbewußtsein entwickeln und zeigen. So wurden Verwachsene gern mit schlechten Eigenschaften in Zusammenhang gebracht (z.B. Thersites) oder waren in das Unterhaltungsgewerbe eingebunden, konnten sich aber über den körperlichen "Makel" einer wichtigen Gottheit (Hephaistos) verbunden fühlen. Fremde konnten als (verächtliches) Feindbild oder die gesellschaftlichen Vorgaben sprengende Exoten charakterisiert werden, aber auch z.B. im Rahmen spezifischer Kulte eine Rolle spielen. Mit einem Focus auf Athen beschäftigt sich das Seminar mit der Frage, auf welche Weise, in welchem Umfang und in welchen Kontexten Angehörige der drei genannten 'Gruppen' bildlich dargestellt wurden und ob sich das Interesse an entsprechenden Darstellungen im Laufe der Jahrhunderte veränderte. Eine Rolle spielt in diesem Zusammenhang auch, wer an solchen Darstellungen interessiert war, ob von Mitgliedern der 'Gruppen' Selbstzeugnisse existieren (z.B. Weihgeschenke, Grabdenkmäler) und inwiefern (Teile des) Gesamtbild(es) aus der jeweiligen 'Gruppe' heraus oder von außen geprägt wurden. Insgesamt soll so ein differenziertes Bild von Stellung und Einbindung einiger benachteiligter Gruppierungen in die Gesellschaft ihrer Zeit entstehen.
Empfohlene Literatur: W. Raeck, Zum Barbarenbild in der Kunst Athens im 6. und 5. Jh. v.Chr. (1981) A. Schäfer: Unterhaltung beim Sympoision: Darbietungen, Spiele und Wettkämpfe von homerischer bis spätklassischer Zeit (1997). N. Himmelmann, Realistische Themen in der griechischen Kunst der archaischen und klassischen Zeit (1994). T. Hölscher (Hrsg.), Gegenwelten. Zu den Kulturen Griechenlands und Roms in der Antike (2000).