Lehrende/r: Dr. phil. Holger Wochele
Veranstaltungsart:
Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan:
S Franz.Sprachwiss.
Semesterwochenstunden:
2
Credits:
5,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 25
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie
Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007.
Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Leistungsnachweis: gemäß den Studienordnungen; regelmäßige und aktive Teilnahme am Seminar.
Inhalt:
Unter „Laienlinguistik“ (frz. linguistique populaire) versteht man laut Antos 1996 eine Sprachwissenschaft, die sich an ein interessiertes Laienpublikum richtet, aber häufig auch von „Laien“, das heißt Nicht-SpezialistInnen, betrieben wird. Beliebte Ausdrucksformen solcher metalinguistichen Betrachtungen sind z.B. Sprachratgeber, Zeitungsartikel, aber auch Beiträge in Internetforen.
Im Seminar soll nach einer Problematisierung der Begriffe („Wer ist ein sprachwissenschaftlicher Laie?“, „Wer ist Experte?“) zunächst in diachroner Hinsicht betrachtet werden, inwiefern von einer Laienlinguistik ante litteram die Rede sein kann. In synchroner Hinsicht soll unter anderem diskutiert werden, worin der Unterschied einer deskriptiv-orientierten Sprachwissenschaft und sprachlichem Laienverständnis besteht, welche Teilbereiche der Linguistik von der Laienlinguistik mit besonderem Interesse aufgegriffen werden, welche „Mythen“ oder Elemente das Bild einer Sprachgemeinschaft von ihrer Muttersprache prägen (Sprachprestige) und welche Beziehungen zwischen Laienlinguistik und Didaktik bzw. Onomastik bestehen. Weiters soll auch darauf eingegangen werden, welche Unterschiede es zwischen einer in Deutschland und in Frankreich betriebenen Laienlinguistik gibt.
Empfohlene Literatur:
Albrecht, Jörn: „Sprachbewertung”, in: Holtus, Günter/Metzeltin, Michael/Schmitt, Christian (eds.): Lexikon der Romanistischen Linguistik, Tübingen, Niemeyer: Band I,2: Methodologie (Sprache in der Gesellschaft/Sprache und Klassifikation/Datensammlung und –verarbeitung), 2001, pp. 526-540.
Antos, Gerd: Laien-Linguistik. Studien zu Sprach- und Kommunikationsproblemen im Alltag; am Beispiel von Sprachratgebern und Kommunikationstrainings, Tübingen, Niemeyer, 1996.
Bauer, Laurie / Trudgill, Peter (eds.): Language Myths, Penguin, London, 1998.
Becker, Lidia / Herling, Sandra / Wochele, Holger (eds): Manuel de linguistique populaire, Berlin / New York, De Gruyter, im Druck.
Niedzielski, Nancy / Preston, Dennis R.: Folk linguistics, Berlin / New York, Mouton de Gruyter, 2000.
Osthus, Dietmar: „Laienlinguistik und Sprachchroniken: Französisch und Okzitanisch”, in: Ernst, Gerhard / Gleßgen, Martin-Dietrich / Schmitt, Christian / Schweickard, Wolfgang (eds.): Romanische Sprachgeschichte. Ein internationales Handbuch zur Geschichte der romanischen Sprachen, Berlin / New York, de Gruyter, Band 2, 2006, pp. 1533 – 1546.
Stegu, Martin: „Linguistique populaire, language awareness, linguistique appliquée: interrelations et transitions “, in: Pratiques 139/140, 2008, pp. 81-92.
Yaguello, Marina: Catalogue des idées reçues sur la langue, Paris, Seuil, 1988.
Zusätzliche Informationen:
Unterrichtssprachen: Französisch und Deutsch
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