Lehrende/r: Tristan Schmidt
Veranstaltungsart: Übung
Anzeige im Stundenplan: Ü.Mittelalter.Gesch.
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 15
Anmeldegruppe: SoSe16 Üb MA
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Voraussetzungen / Organisatorisches: B.A. Geschichte: Diese Übung ist Bestandteil des Moduls 3 (Mittelalterliche Geschichte). Die Übung ist unbenotet; vorausgesetzt wird eine aktive Teilnahme an der Übung.B.A. Kernfach Geschichte, M.A. Geschichte, M.Ed. Geschichte/ Aufbaumodul Mittelalter: Die Übung ist unbenotet; vorausgesetzt wird eine aktive Teilnahme an der Übung.Staatsexamen/Magister: Studierende der alten Studiengänge können einen benoteten Schein erwerben.
Inhalt: In Bezug auf mittelalterliche Gesellschaften bezeichnet der Begriff „Aristokratie“ die politisch, kulturell und moralisch führende Schicht. Aus ihr ging in der Regel der Herrscher hervor und sie kontrollierte den überwiegenden Teil der gesellschaftlichen Ressourcen. Diese herausgehobene Stellung ermöglichte ihr die Ausübung politischer, militärischer und wirtschaftlicher Macht sowie umfangreiche Aktivitäten im Bereich von Bildung, Kunst und Kultur. Im Byzantinischen Reich spielte sich das Wirken der Aristokratie zwischen den Provinzen des Reiches und der alles überschattenden Hauptstadt Konstantinopel ab, die mit dem Kaiserhof das administrative und ideologische Zentrum des Reiches bildete. Aristokraten hatten eine wichtige Rolle in der Zentral- und Provinzverwaltung, der Armee sowie im diplomatischen Geschehen inne. Als Grundbesitzer besaßen sie große Landgüter und trugen maßgeblich zum Steueraufkommen des Staates bei. Sie traten als Stifter von Klöstern und wohltätigen Einrichtungen auf. In kultureller Hinsicht übten sie als Bauherren, Förderer von Gelehrtenzirkeln und Auftraggeber von Künstlern und Literaten Einfluss auf die kulturelle Entwicklung aus. Gerade der Bereich der Repräsentation stellt einen ungemein wichtigen Bereich des aristokratischen Lebens dar. Das Ziel der Übung ist es, einen Einblick in die zahlreichen Facetten des aristokratischen Lebens in Byzanz zwischen dem zehnten und zwölften Jahrhundert zu geben. Anhand von Sekundärliteratur, schriftlichen Quellenzeugnissen sowie Bild- und Sachquellen sollen unter anderem folgende Punkte erschlossen werden: - Die wirtschaftlichen Grundlagen der Aristokratie - Der aristokratische Haushalt - Das Verhältnis zum Kaiser - Kleidung und Sachkultur, Repräsentation - Freizeitverhalten: Jagd, Gastmähler, gesellschaftlicher Austausch - Die Rolle im Militär Zu den einzelnen Themen werden Referate verteilt werden, die die Grundlagen für die Diskussion schaffen sollen. Eine Übernahe eines dieser Referate sowie die aktive Teilnahme am Unterricht gelten als Voraussetzung zur erfolgreichen Teilnahme der Übung. Gelesen werden Quellen, die in Übersetzung vorliegen. Kenntnisse der griechischen und lateinischen Sprache sind nicht unbedingt erforderlich.
Empfohlene Literatur: Angold, Michael [hrsg.]: The Byzantine Aristocracy. IX to XIII centuries. Oxford 1984 (BAR. International series, Bd. 221). Cheynet, Jean-Claude [hrsg.]: The Byzantine Aristocracy and its military function. Aldershot 2006. Grünbart, Michael: Inszenierung und Repräsentation der byzantinischen Aristokratie vom 10. bis zum 13. Jahrhundert. Paderborn 2015 (Münstersche Mittelalter-Schriften, Bd. 82). Haldon, John [hrsg.]: The social history of Byzantium. Chichester 2009.