Lehrende/r: Nikola Jaensch
Veranstaltungsart: Übung
Anzeige im Stundenplan: Aktzeichnen
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Inhalt: Zwischen Augenschule und freiem Experiment Die menschliche Gestalt mit ihren Proportionen steht seit jeher im Mittelpunkt aller bildkünstlerischen Gattungen. So konnte der Kunsthistoriker Erwin Panofsky „die Entwicklung der Proportionslehre als Abbild der Stilentwicklung von der ägyptischen Kunst bis zur italienischen Renaissance und bis zu Albrecht Dürer entschlüsseln“, musste aber feststellen, dass der moderne, antinormative Subjektivismus „mit der Proportionslehre nichts (mehr) beginnen“ konnte. Dennoch bleibt auch in den Realismus-Varianten der Postmoderne die darzustellende Realität der menschlichen Figur Voraussetzung für Form, Stil und Ästhetik. Hierbei zeigt sich, dass Formwirkung des Gestaltganzen und Formwirklichkeit der Teile untereinander leider nicht kongruent sind, dass vielmehr vom Formganzen her den Teilen ihre Wirkung zugewiesen wird: Aus der Nichtbeachtung dieser Zusammenhänge ergeben sich die meisten Irrtümer beim (Akt-) Zeichnen. Durch verschiedene spezifische Übungen lässt sich die Zusammenarbeit unserer beiden Gehirnhälften, welche die Wirkungen des Gestaltganzen in uns hervorbringt, nutzen, indem das intuitive Potential zu einer stimmigen Formerfassung durch Aktivierung der rechten Gehirnhälfte gestärkt wird.