|
Lehrende/r: Annabelle Schülein M.A.
Veranstaltungsart:
Seminar
Anzeige im Stundenplan:
S Kult Ordnung SozSy
Semesterwochenstunden:
2
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 27
Anmeldegruppe: KOS soziale Systeme Winter
Inhalt:
Das Internet und die damit einhergehende Tendenz zur medienvermittelten Kommunikation sind längst fester Bestandteil unserer alltäglichen Lebenswelt. Durch die Verbindung aus digitalen Kameras und Smartphones haben sich ganz neue Möglichkeiten des mobilen zwischenmenschlichen Austauch ergeben, wie die der visuellen Kommunikation. In Anbetracht der vielfältigeren und komplexeren Erzählstruktur von Bildern kann es kaum verwundern, dass die Sprache allmählich ihr ‚Vorrecht‘ als Übermittlungsinstanz einbüßt.
Ein gegenwartsnahes Beispiel für diese ‚neue Macht der Bilder‘ ist die Smartphone Applikation Instagram. Die dort angemeldeten Mitglieder kreieren visuelle Autobiografien und teilen diese öffentlich oder mit einem ausgewählten Personenkreis. Doch dienen die einzelnen Profile nicht nur der Selbstkreation, sondern auch der Bewahrung, Reflexion sowie Transformation. Freilich ist der Online-Dienst nicht nur auf diese Aspekte beschränkt, sondern ermöglicht unter anderem die Pflege sozialer Beziehungen, den Austausch von Informationen oder das Verfolgen gemeinsamer Interessen.
Innerhalb des Seminars soll, aus einer volkskundlich-kulturanthropologischen Perspektive heraus, beleuchtet werden, welchen Einfluss Instagram auf das Erleben der eigenen Identität ausüben kann, welche alltäglichen Praktiken und Routinen zu beobachten sind, welche Absichten die Mitglieder antreiben und welche spezifischen Codes, Normen und Werten verhandelt und befolgt werden. Hierzu erschließen Sie sich gemeinsam, mittels unterschiedlicher Zugangsweisen, kulturwissenschaftliche und interdisziplinäre Literatur und übertragen die draus gewonnenen Inhalte auf Instagram. Ziel dabei ist es, den Online-Dienst in seinen Grundzügen und diversen Facetten zu verstehen, um darauf aufbauend kleinen empirischen Versuchen nachzugehen.
Vorausgesetzt für dieses Seminar werden Ihre aktive Teilnahme, Diskussionsbereitschaft und Begeisterung für unterschiedliche didaktische Herangehenweisen, sowie die Bereitschaft zum verbindlichen Erfüllen von verschiedenen Schreibaufgaben oder anderen (multimedialen) Vorbereitungen.
Empfohlene Literatur:
Hengartner, Thomas (22007). Volkskundliches Forschen im, mit dem und über das Internet. In: Göttsch, Silke & Lehmann, Albrecht (Hg.). Methoden der Volkskunde. Positionen, Quellen, Arbeitsweisen der europäischen Ethnologie (189–218). Berlin.
Horst, Heather A. & Miller, Daniel (2014). Digital anthropology. London.
Miller, Daniel (2016). How the World Changed Social Media. London.
Schönhuth, Michael; Reschke, Linda & Gamper, Markus (2012). Zwischen face-to-face und Web 2.0. Mit der Netzwerkperspektive zur Verbindung von Kultur und Struktur. In: Gamper, Markus; Reschke, Linda & Schönhut, Michael (Hg.). Knoten und Kanten 2.0. Soziale Netzwerkanalyse in Medienforschung und Kulturanthropologie (7–30). Bielefeld.
Ziehe, Irene (2009). Digitale Fotografie. Kulturelle Praxen eines neuen Mediums. Münster.
Zhao, Shanyang (2015). The Digital Self. Through the Looking Glass of Telecopresent Others. In: Hahn, Kornelia & Stempfhuber, Martin (Hg.). Präsenz 2.0. Körperinszenierung in Medienkulturen (205–225).
|
