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Lehrende/r: Yana Prinsloo M.A.
Veranstaltungsart:
Seminar
Anzeige im Stundenplan:
S Theorie & Ästhetik
Semesterwochenstunden:
2
Credits:
4,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 19
Anmeldegruppe: Theorie und Ästhetik
Inhalt:
Der Begriff der Körperlichkeit vereint sowohl die sinnlichen und materiellen Eigenschaften des Körpers als auch seine besonderen Ausdrucksqualitäten. Dabei lässt sich die Körperlichkeit in drei Dimensionen erfassen: 1. in ihrer physiologischen Entität; 2. in ihrer Materialität und 3. in ihrer Performativität.
Kulturelle Praktiken sind in Subjekte und Körper eingeschrieben und werden anhand des Körpergebrauchs und durch die Interaktion mit anderen Körpern und Gegenständen lesbar. Im Sinne der Soziologen Karl Hörning und Julia Reuter kann daher Kultur als ein dynamischer und prozessualer Begriff gedacht werden.
Kultur wird demnach als Praxis anvisiert, was „sowohl ein modifiziertes Verständnis von Kultur als auch ein modifiziertes Verständnis des Handelns, des Akteurs, des Sozialen schlechthin" – eine Verbindung von Kultur, Bildung und Soziales – bedeutet. Damit ist die Kultur ein translokales, kreatives, exploratives Phänomen und keine territorial fixierte Entität.
Interessant ist die Verarbeitung oder auch Erarbeitung des Körpers in Kunst und Wissenschaft als Rahmen zur Hinterfragung von Normen sowie als Abbild von Problematiken und Thematiken der gegenwärtigen Gesellschaft. Selbstinszenierung scheint dabei in reale und virtuelle, in alltägliche und berufliche, in erziehungswissenschaftliche und kulturwissenschaftliche Kontexten verstärkt an Bedeutung zu gewinnen.
Das interdisziplinäre Seminar ist als eine Kooperation mit dem Mainzer Institut für Erziehungswissenschaften angelegt. Durch den Austauch der Fachdisziplinen wollen wir gemeinsam Räume besichtigen/untersuchen, innerhalb derer Selbst- und Fremdbilder einer Gesellschaft hervorgebracht/ bestätigt/ modifiziert oder auch kritisiert werden.
Empfohlene Literatur:
Butler, Judith (2008): Gender Trouble: Feminism and the Subversion of Identity. New York u. a.: Routledge.
Hardt, Yvonne (2005): „Körperlichkeit." In: Fischer-Lichte, Erika/ Kolesch, Doris/ Wartstat, Matthias (Hg.): Metzler Theaterlexikon. Theatertheorie. Stuttgart, Weimar: Verlag J.B. Metzler, 178-186.
Harrasser, Karin (2013): Körper 2.0: Über die technische Erweiterbarkeit des Menschen. Berlin: transcript Verlag.
Hörning, Reuter H./ Reuter, Julia (2004): „Doing Culture: Kultur als Praxis." In: Ders./Dies. (Hg.): Doing Culture. Neue Positionen zum Verhältnis von Kultur und sozialer Praxis. Bielefeld: transcript Verlag (Sozialtheorie), 9-18.
Hirschauer, Stefan (2004): „Praktiken und ihre Körper.“ In: Hörning, Reuter H./ Reuter, Julia (Hg.): Doing Culture. Neue Positionen zum Verhältnis von Kultur und sozialer Praxis. Bielefeld: transcript Verlag (Sozialtheorie), 73-91.
Waldschmidt, Anne (2005): „Disability Studies: individuelles, soziales und/oder kulturelles Modell von Behinderung?" In: Psychologie und Gesellschaftskritik 29, 9-31.
Zusätzliche Informationen:
Das Seminar wird einige Exkursionen beinhalten.
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