Lehrende/r: Dr. Michaela Menger
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: REPN/RMOP/EMOP:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 25
Anmeldegruppe: REPN/RMOP/EMOP
Prioritätsschema: Priorisierung REPN/RMOP/EMOP Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinieÜber die Senatsrichtlinie hinaus werden bei der Platzvergabe für diese Veranstaltung Studierende mit höheren Semestern (3., 4., Semester) bevorzugt berücksichtigt.
Kontingentschema: Kontingentierung REPN/RMOP/EMOP
Voraussetzungen / Organisatorisches: Leistungsanforderungen:
Inhalt: Seit dem Aufkommen der Kaufhäuser ranken sich zentrale zeitgenössische Diskurse, Wünsche, Bedürfnisse und Befürchtungen um diesen beispielhaften „Ort der Moderne“ (vgl. Spiekermann), der alsbald auch Eingang in die Literatur findet. Mit „Au bonheur des dames“ verfasst Émile Zola 1883 eine erste und wirkungsmächtige literarische Bearbeitung des Themas in Form eines naturalistischen Romans, der noch im selben Jahr ins Deutsche übersetzt wird und zahlreiche Impulse für die (literarische) Auseinandersetzung mit dem Topos Warenhaus liefert. In der Folge entstehen auch in Deutschland zahlreiche literarische Texte, die sich dem Kaufhaus-Thema widmen. Von Anfang an ist das Kaufhaus dabei Projektionsfläche und Zielscheibe von konsumkritischen, -affirmativen aber auch emanzipativen Diskursen, die allesamt ebenfalls Eingang in die Literatur finden und deren literarische Verarbeitungen des Themas wiederum die zeitgenössischen Debatten prägen und auf diese zurückwirken. Oftmals dient das Warenhaus dabei als Metapher und repräsentativer Mikrokosmos, um gesellschaftliche Fragen zu verhandeln. Im Rahmen des Seminars verfolgen wir die zeit- wie sozialgeschichtlichen Entwicklungslinien der Aneignung der Motive des Kaufhauses und des Konsums in der deutschsprachigen Literatur von der Jahrhundertwende (um 1900) bis in die Gegenwart. Neben motivgeschichtlichen Aspekten, narrativen Strategien, dem Ausloten von typischen Topoi, Figuren und literarischen Schemata sowie deren Dekonstruktion und der Frage nach einer spezifischen „Poetik der Marke“ (vgl. Weyand) stehen die Metaphorik des Kaufhauses und spezifische literarische Raumwahrnehmungen und -darstellungen dieses Ortes im analytischen Fokus des Seminars. Zahlreiche interdisziplinäre Ausblicke in den Bereich der Sozial- und Konsumgeschichte, in Architektur und (Produkt-)Design sowie in wirtschaftshistorische Diskurse sollen den gesellschaftlichen Stellenwert des Themas und die Anbindung der Literatur an zeitgenössische Debatten verdeutlichen.
Empfohlene Literatur: Zur Einführung :