02.628.140 PS: Leistung, Differenzierung, Beratung: Praktische Implikationen

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Dr. Yaliz Akbaba; Univ.-Prof. Dr. Karin Bräu; Jun.-Prof. Dr. Anja Hackbarth; Dr. Christine Schlickum

Veranstaltungsart: Proseminar

Anzeige im Stundenplan: PS: LDB-Praxis

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 225

Prioritätsschema: Senatsrichtlinie zzgl. Bevorzugung höherer Fachsemester
Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007.

Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie

Über die Senatsrichtlinie hinaus werden bei der Platzvergabe für diese Veranstaltung Studierende höherer Fachsemester bevorzugt berücksichtigt.

Voraussetzungen / Organisatorisches:
Gilt für B.Ed.-Studierende: Es wird die aktive Teilnahme verlangt. Diese wird durch das Erbringen kleinerer Arbeitsaufträge nachgewiesen. Zu diesen ist man automatisch mit der Veranstaltungsanmeldung angemeldet.

Wichtiger Hinweis: Gemäß § 5 Abs. 7 Satz 2 POLBA* kann eine Veranstaltung, die bereits erfolgreich abgeschlossen wurde (aktiv besucht und evtl. dazugehörige Studien- oder Prüfungsleistungen erbracht) nicht wiederholt werden. Melden Sie sich trotz aktiver Teilnahme nochmals zu einer Veranstaltung an, so werden diese Veranstaltung und alle in ihrem Rahmen erbrachten Leistungen nachträglich aberkannt. *
[…]Die Wiederholung einer Lehrveranstaltung, in der bereits eine Studienleistung erbracht wurde, mit dem Ziel des Erwerbs weiterer Leistungspunkte oder der Verbesserung der erzielten Note ist ausgeschlossen.

Hinweise zur Modulabschlussprüfung in Modul 3 bitte unbedingt beachten: http://www.hpl.uni-mainz.de/229.php

Inhalt:
In den Proseminaren "Leistung, Differenzierung, Beratung: Praktische Implikationen" werden folgende thematisch unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt:

Schwerpunkt: Schulische Leistungsbewertung (L. Fuhrmann)
Schwerpunkt: Sprachförderung (K.Bräu)
Schwerpunkt: Differenz, Macht, Schule (T.Burger)
Schwerpunkt: Inklusiver Unterricht (A. Hackbarth)
Schwerpunkt: Umgang mit kultureller Vielfalt (C. Schlickum)

Nachfolgend finden Sie kurze Kommentare zu den Inhalten der jeweiligen Proseminare.
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Schwerpunkt: Inklusiver Unterricht (A. Hackbarth)

Das Seminar beschäftigt sich mit Konzeptionen inklusiven Unterrichts aus einer unterrichtstheoretischen Perspektive. Ergänzt wird diese durch den Blick auf die Theorie und Praxis inklusiven Unterrichts, hier exemplarisch in der Reflexion von Programmatiken der Schülerkooperation und des individualisierenden Unterrichts.

Voraussetzung für das Seminar ist eine aktive Teilnahme an der Vorlesung im Modul 3 und eine vertiefte Auseinandersetzung mit den relevanten Texten.

Literatur


  • Degener, T., & Thiel, E. (2015). Handbuch Behindertenrechtskonvention Teilhabe als Menschenrecht - Inklusion als gesellschaftliche Aufgabe. Bonn: BpB.
  • Feuser, G. (2011). Entwicklungslogische Didaktik. In A. Kaiser, D. Schmetz, P. Wachtel & B. Werner (Hrsg.), Didaktik und Unterricht (S. 86-100). Stuttgart: Kohlhammer.
  • Gebhardt, M. (2015). Gemeinsamer Unterricht von Schülerinnen und Schülern mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf. In E. Kiel (Ed.), Inklusion im Sekundarbereich (pp. 39-52). Stuttgart: Kohlhammer.
  • Hackbarth, A. & Martens, M. (2017, i.Dr.). Inklusiver (Fach-)Unterricht: Befunde – Konzeptionen – Herausforderungen. In T. Sturm & M. Wagner-Willi (Hrsg.), Handbuch schulische Inklusion. Opladen u.a.: Barbara Budrich.

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Schwerpunkt: Sprachförderung (K. Bräu)

Anknüpfend an die Vorlesung „Leistung, Differenzierung, Beratung“ werden Fragen nach dem „Wie“ von individueller Förderung vertieft. Hier soll der Fokus auf Sprachförderung gelegt werden, da bildungssprachliche Kompetenz als Voraussetzung für Schulerfolg angesehen werden kann. So werden sich die TeilnehmerInnen mit Begriffen wie Sprachkompetenz, Bildungssprache und Mehrsprachigkeit auseinandersetzen als Grundlage für Analysen von Schulbüchern, fachlichen Aufgaben und Schülertexten. Nach dem Kennenlernen und der Diskussion von aktuellen Sprachförderprogrammen werden einzelne Techniken der Sprachförderung, wie Förderkorrekturen erarbeitet.
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Schwerpunkt: Differenz, Macht, Schule (T. Burger)

Dass Schule ein Ort der Bildung ist, ist offensichtlich. Weniger naheliegend scheint jedoch der Umstand, dass das Potenzial zur Bildung in mannigfaltige Machtstrukturen eingewoben ist, die negativ ausgestaltet eine schulische Kultur der Verhandlung in einen Kampflatz konfliktbehafteter Sozialisation verwandeln können. Durch Bürden der Selektion und gesellschaftliche Platzanweisungen können so Lernprozesse, die reflektiert Erfahrungen in die Krise führen sollen, vielmehr widerspenstige Lernen verweigernde Subjekte evozieren, die derart betrachtet im System scheinbar scheitern.

In Rahmen dieses Proseminars soll vor jenem skizzierten Hintergrund eine möglichst fruchtbare (Unterrichts-)Kultur in Form einer reflektiert-differenzierenden Sozialisationsumwelt theoretisch grundgelegt werden. Mithilfe kulturtheoretischer sowie -kritischer Zugänge und Perspektiven wie bspw. den Cultural Studies, der Systemtheorie, dem Konstruktivismus und dem informellen Lernen, werden hieraus ableitend zentrale wirksame  Deutungsstrukturen unterrichtlicher Handlungen herausgearbeitet, konkrete Praxisanleitungen herausgestellt und dadurch Veränderungspotenziale für (Unterrichts-)Kultur offengelegt, um so in eigenständiger Reflexion einer systematisch ergründeten didaktischen Praxis möglichst viele SuS als selbstwirksame Akteure zum ‚Sprechen‘ zu bringen und dadurch eben jene vielversprechenden Bildungsprozesse größtmöglich auszulösen.

Empfohlene Literatur

  • Harring, M., Witte, M. D. & Burger, T. (2016): Handbuch informelles Lernen. Interdisziplinäre und internationale Perspektiven.
  • Luhmann, Niklas (2010): Interaktionssystem Unterricht, In: Luhmann, Niklas: Das Erziehungssystem der Gesellschaft, S. 102-110 (Online: http://bit.ly/1QCQXAu)
  • Reich, Kerstin (2012): Konstruktivistische Didaktik: Das Lehr- und Studienbuch mit Online-Methodenpool (Online: http://bit.ly/1PE225A)
  • Sven Sauter (2006): Die Schule als Kampfplatz und Aushandlungsraum. Über die soziale Bedeutung des Wissens aus der Perspektive der Cultural Studies. In: Cultural Studies und Pädagogik. Kritische Artikulationen, S. 111-149 (Online: http://bit.ly/1TnGjOT)
  • Sven Sauter (2007): Schule. Macht. Ungleichheit. Bildungsbarrieren und Wissensproduktion im Aushandlungsprozess

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Thema: Schulische Leistungsbewertung (L. Fuhrmann)

Das Proseminar betrachtet schulische Leistungsbewertung aus unterschiedlichen Perspektiven, um für Herstellungsprozesse schulischer Leistung sowie deren Bedeutung für Schule und Unterricht zu sensibilisieren. Nicht nur gesellschaftliche und pädagogische Anforderungen spielen dabei eine Rolle, sondern auch der schulische Alltag, denn dort wird Leistung erzeugt, reproduziert und verfestigt. Daher soll eine differenzierte Beschäftigung mit den Funktionen von Leistung als auch mit der Frage erfolgen, was Leistung ist, wie diese im Unterrichtsgeschehen hergestellt wird und welche paradoxen Handlungsanforderungen sich daraus ergeben. Ausgehend davon werden verschiedene Theorien zur Leistung und Leistungsbewertung sowie deren Umsetzung in der Praxis thematisiert. Die Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.
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Schwerpunkt: Umgang mit kultureller Vielfalt (C.Schlickum)

Im Mittelpunkt der forschenden Auseinandersetzung des ProSeminars: „Leistung, Differenzierung, Beratung: Praktische Implikationen“ stehen, anknüpfend an die Vorlesung, Aufgabenstellungen, die das Spannungsfeld der sowohl auf Homogenität als auch auf Generalisierung hin ausgerichteten Gleichbehandlung aller Schülerinnen und Schüler und der Notwendigkeit zwischen verschiedenen Schülergruppen sowie einzelnen Schülerinnen und Schülern differenzieren zu müssen, behandeln. Die grundlegende Struktur der Problematik soll vor dem Hintergrund kultureller Pluralität behandelt werden.
Anhand von Beispielen aus dem Forschungsprojekt "Orientierungen von Lehramtsstudierenden" und aus, von den Studierenden selbst erhobenen Materialien, wollen wir ergründen, wie Ethnizität in der Schule thematisiert wird, welche Mechanismen zur Erzeugung von Fremdheit beitragen, was „Kultur“ ist und wie der ethnische Hintergrund von Schüler/innen anerkannt werden kann, ohne dass sie darauf festgelegt werden.
Ziel ist die eigenen professionellen Orientierungen, Deutungen und Handlungsmuster im Umgang mit Schülern und Schülerinnen verschiedener ethnischer Hintergründe zu reflektieren und auszubauen.

Empfohlene Literatur:
- Auernheimer, G. (2010): Interkulturelle Kompetenz und pädagogische Professionalität, Wiesbaden, elektronische Ressource
- Gogolin, I./ Krüger-Potratz, M. (2006): Einführung in die Interkulturelle Pädagogik, Opladen.
- Nieke, W. (2008): Interkulturelle Erziehung und Bildung. Wertorientierung im Alltag, Wiesbaden, elektronische Ressource
- Weber, Martina (2003): Heterogenität im Schulalltag. Konstruktion ethnischer und geschlechtlicher Unterschiede. Opladen.

Zusätzliche Informationen:
In diesem Proseminar kann ein Leistungsnachweis für die Veranstaltung "Bedingungen, Funktionen und Formen von Leistungen und Anforderungen in der Schule" erworben werden. Die genauen Modalitäten sind auf Eigeninitiative durch den/die Studierende mit der Lehrenden zu klären.

Kleingruppe(n)
Die Veranstaltung ist in die folgenden Kleingruppen aufgeteilt:
  • PS: LDB-P - Akbaba

    Dr. Yaliz Akbaba

    Do, 19. Okt. 2017 [12:00]-Do, 8. Feb. 2018 [14:00]

  • PS: LDB-P - Bräu

    Univ.-Prof. Dr. Karin Bräu

    Mo, 16. Okt. 2017 [14:00]-Mo, 5. Feb. 2018 [16:00]

  • PS: LDB-P - Bräu II

    Univ.-Prof. Dr. Karin Bräu

    Mo, 16. Okt. 2017 [16:00]-Mo, 5. Feb. 2018 [18:00]

  • PS: LDB-P - Hackbarth

    Jun.-Prof. Dr. Anja Hackbarth

    Mi, 18. Okt. 2017 [12:00]-Mi, 7. Feb. 2018 [14:00]

  • PS: LDB-P - Schlickum

    Dr. Christine Schlickum

    Mo, 16. Okt. 2017 [10:00]-Mo, 5. Feb. 2018 [12:00]

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
Es liegen keine Termine vor.
Übersicht der Kurstermine
Lehrende/r
Dr. Christine Schlickum-Erdinç
Univ.-Prof. Dr. Karin Bräu
Dr. Yaliz Akbaba
Jun.-Prof. Dr. Anja Hackbarth