Lehrende/r: Kathrin Engelskircher; Univ.-Prof. Dr. Andreas Gipper
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: 06.084.0082
Credits: 6,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Inhalt: Nicht erst seit dem britischen Brexit-Votum ist die Rede von der Krise des Europa-Gedankens in aller Munde. Dieser makropolitische Kontext soll uns Anlass sein, die Grundlagen des Europa-Gedankens einmal etwas grundsätzlicher zu reflektieren. Dies am Beispiel des italienischen Risorgimento zu tun, bietet sich in mehrerlei Hinsicht an. Es bietet sich an, weil der Hinweis auf die griechisch-römischen (und damit auch italienischen) Wurzeln Europas zum schlechterdings unvermeidlichen Repertoire der Europa-Topoi gehört, es bietet sich aber auch an, weil die Reflexion auf des einende Band europäischer Kultur nicht zuletzt in jenem Klima nationaler Erhebung seinen Ursprung hat, wie sie in Italien vom Risorgimento verkörpert wird. Wir werden uns also beschäftigen: 1. mit der Genese des Europa-Gedankens generell 2. mit der Dialektik von Nationalgedanken und Europa-Gedanken im 19. Jahrhundert 3. mit der europäischen Dimension der italienischen Nationalstaatsbildung, (welche europäischen Konjunkturen haben die italienische Einheit überhaupt erst ermöglicht?) 4. mit einigen beispielhaften Europa-Diskursen, die das Risorgimento besonders geprägt haben (z.B. Mme de Stael, Mazzini, Gioberti) Dabei wird das Seminar am Ende natürlich auch Gelegenheit bieten, die Position Italiens in den aktuellen Europadebatten ein wenig genauer zu beleuchten.