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Lehrende/r: Jeremias Nicolas Fuchs
Veranstaltungsart:
online: Seminar
Anzeige im Stundenplan:
07.068.14_190
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 21
Anmeldegruppe: SoSe 21 Sem NG
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie
Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007.
Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Inhalt:
Im 19. Jahrhundert kam es auch in Deutschland in Folge der komplexen Prozesse, die mit dem Wandel hin zu einer modernen Industriegesellschaft einhergingen, zu einer umfassenden und nachhaltigen Neugestaltung der wirtschaftlichen und sozialen Ordnung. Ausgehend von Phänomenen wie Landflucht, Urbanisierung und der zunehmend wachsenden Bedeutung der Lohnarbeit als Form der Existenzsicherung ist es jedoch kein Zufall, dass das 19. Jahrhundert nicht nur das Jahrhundert der Industrialisierung war, sondern in gleichem Maße auch das der Sozialen Frage, die mit diesen Prozessen auf das engste verwobenen war. Während sich einerseits neue Formen der Lebens- und Arbeitswelten entwickelten, entstanden quasi als Kehrseite dieser Entwicklungen gleichzeitig auch neue Formen der Armut und Verelendung – während die alten und traditionellen Sicherungsmechanismen zudem an Wirksamkeit einbüßten. In diesem Seminar soll entsprechend für die Zeit des 19. und frühen 20. Jahrhunderts der Frage nachgegangen werden, wie sich das Phänomen der „Armut“, ihre Ursachen und Wahrnehmungen vor dem Hintergrund der sich vollziehenden Umwälzungen wandelte und welche Versuche es gab, den neuen Umständen angemessene Antworten auf die sich immer drängender stellende Soziale Frage zu finden – womit letztlich auch der Grundstein für den heutigen Sozialstaat gelegt wurde.
Empfohlene Literatur:
Sachße, Christoph/Tennstedt, Florian (Hrsg.): Bettler, Gauner und Proleten. Armut und Armenfürsorge in der deutschen Geschichte. Ein Bild-Lesebuch. Hamburg 1983.
Sachße, Christoph/Tennstedt, Florian: Geschichte der Armenfürsorge in Deutschland Bd. 1. Vom Spätmittelalter bis zum 1. Weltkrieg. Stuttgart [u.a.] 1980.
Sachße, Christoph/Tennstedt, Florian: Geschichte der Armenfürsorge in Deutschland Bd. 2. Fürsorge und Wohlfahrtspflege 1871 bis 1929. Stuttgart [u.a.] 1988.
Fischer, Wolfram: Armut in der Geschichte. Erscheinungsformen und Lösungsversuche der ‚Sozialen Frage’ in Europa seit dem Mittelalter. Göttingen 1982 (=Kleine Vandenhoeck-Reihe Bd. 1476).
Zusätzliche Informationen:
Das Seminar Neueste Geschichte nimmt innerhalb des Bachelorstudiums einen herausgehobenen Platz ein: Es übernimmt zu Beginn des Studiums einen relativ großen Anteil der propädeutischen Ausbildung, d.h. des "Handwerkszeugs des Historikers". Insofern nimmt die Propädeutik in diesem Seminar großen Raum ein. Dabei wird die Propädeutik vom Thema des Seminars her entwickelt.
Erwartet wird neben der aktiven Teilnahme die Übernahme von Kurzpräsentationen. Am Ende des Seminars steht eine bewertete Hausarbeit.
Ergänzt wird die Lehrveranstaltung durch ein verpflichtendes Tutorium. Das Tutorium startet am 19. April.
Digitale Lehre:
Das Seminar findet digital statt. Die Bereitstellung von Material erfolgt über die Plattform Moodle, für die Seminarsitzungen wird MS Teams genutzt. Ein entsprechender Link für die jeweilige Sitzung wird rechtzeitig an die Uni-Mailadresse versandt.
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