Lehrende/r: Dr. Matthias Gemählich
Veranstaltungsart: Übung
Anzeige im Stundenplan: Ü Aufbaumodul
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 10
Voraussetzungen / Organisatorisches: M.A. Geschichte: Diese Übung ist Teil des Aufbaumoduls Landesgeschichte.
Inhalt: Im nationalsozialistischen Deutschland erreichte die Verfolgung von Homosexuellen bis dahin ungekannte Ausmaße. Anders als die übrigen Opfergruppen wurden Homosexuelle nach 1945 jedoch nicht als Verfolgte anerkannt und entschädigt, sondern weiterhin kriminalisiert. Der Paragraph 175, der sexuelle Handlungen zwischen Männern unter Strafe stellte, blieb in der nationalsozialistischen Fassung in Westdeutschland noch bis 1969 in Kraft. Vor diesem Hintergrund verfolgt die Übung mit einem landesgeschichtlichen Schwerpunkt ein doppeltes Ziel: Zum einen werden die Ausmaße und Mechanismen der Verfolgung in der NS-Zeit, zum anderen aber auch die Kontinuität der Kriminalisierung Homosexueller in der frühen Bundesrepublik und die Folgen für die Betroffenen beleuchtet. Insbesondere der zweite Teil konzentriert sich auf das Bundesland Rheinland-Pfalz, für das seit kurzem eine wissenschaftliche Untersuchung der Verfolgung Homosexueller in der Nachkriegszeit vorliegt.
Empfohlene Literatur: Eschebach, Insa (Hrsg.): Homophobie und Devianz. Weibliche und männliche Homosexualität im Nationalsozialismus, 2. Aufl., Berlin 2016; Grau, Günther/Plötz, Kirsten: Verfolgung und Diskriminierung von Homosexualität in Rheinland-Pfalz, Mainz 2017 (= Bericht der Landesregierung zum Beschluss des Landtags vom 13. Dezember 2012 zur Drucksache 16/1849); Schwartz, Michael (Hrsg.): Homosexuelle im Nationalsozialismus. Neue Forschungsperspektiven zur Lebenssituation von lesbischen, schwulen, bi-, trans- und intersexuellen Menschen 1933 bis 1945, München 2014.
