07.114.3010 Exkursion - Orte und Räume für Musik in Paris von 1600 bis heute

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Dr. Gesa zur Nieden

Veranstaltungsart: Exkursion

Anzeige im Stundenplan: 07.114.3010

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: 1 | 15

Voraussetzungen / Organisatorisches:
Verbindlicher Termin zur Vorbesprechung wird noch bekannt gegeben.
Voraussichtlicher Exkursionstermin: 25.-29.3.2019

Inhalt:
Paris war nicht nur die kulturelle „Hauptstadt des 19. Jahrhunderts“ (Walter Benjamin), sondern auch früher und später ein wichtiger Anlaufpunkt für Musikerinnen und Musiker ganz Europas. Ausgehend vom Hof in Paris und Versailles und von Jean-Baptiste Lullys in der Académie Royale de Musique gefestigtem Musikmonopol etablierten sich in Paris vor allem zahlreiche Musiktheaterinstitutionen, aber auch die Kirchenräume waren von jeher wichtige Aufführungsstätten von Motetten und Kantaten, später dann auch von weltlicher Vokal- und Instrumentalmusik. Nach dem Bau der architektonisch herausragenden Opéra Garnier Ende des 19. Jahrhunderts und weiterer Theaterneubauten im Rahmen der Pariser Haussmannisierung, entwickelte sich Paris zu einem Knotenpunkt der musiktheatralischen Moderne. Die Ballets Russes traten dabei nicht in der Opéra selbst auf, sondern in den sogenannten „théâtres secondaires“ wie dem Théâtre du Châtelet und dem Théâtre des Champs-Élysées. Obwohl sich bereits seit dem 18. Jahrhundert das „Concert Spirituel“ in Paris etabliert hatte und in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit der Salle Herz und der Salle Pleyel auf Betreiben von Klaviervirtuosen und Klavierbauern zwei Konzertsäle entstanden waren, wurde Paris mit der Realisierung der Opéra Bastille auch im 20. Jahrhundert vor allem als Musiktheaterstadt ausgebaut. Erst ab den 1980er Jahren verstärkte sich der Konzertsaalbau mit der Cité de la Musique (1995) und schließlich der Philharmonie (2015).

In der Studienexkursion soll die Geschichte der Musikstadt Paris anhand der Räume und Bauten für Musik, deren institutioneller Ausrichtung zwischen Hof und Stadt sowie anhand des Zusammenspiels zwischen Musiktheater- und Konzertbetrieb untersucht werden. Dazu werden Referate der Studierenden zu einzelnen musikalischen Institutionen und Orten wie Château de Versailles, Académie Royale de Musique, Comédie Française, Saint André des Arts, Palais des Tuileries, Jahrmarkt Saint-Germain, Théâtre Italien, Opéra Comique, Théâtre du Châtelet, Théâtre-Lyrique/Théâtre de la Ville, Opéra Garnier, Salle Herz, Salle Pleyel, Théâtre des Champs-Elysées, Opéra Bastille, Cité de la Musique, Conservatoire Supérieur de la Musique und Philharmonie de Paris vorbreitet, die in Diskussionssitzungen präsentiert werden (hierfür stellt uns das DHI Paris einen Raum zur Verfügung). Diese Referate werden durch ein Besichtigungsprogramm erweitert. Vorgesehen sind Besuche im Centre de Musique Baroque de Versailles, im Département de Musique der Bibliothèque Nationale de France sowie in der Bibliothèque Historique de la Ville de Paris (Fundus Regiebücher), eine Führung durch Pariser Kirchen mit einer Einführung in ihr Repertoire und ihr Publikum im 19. Jahrhundert, eine Führung durch das Paris der Klaviervirtuosen der Romantik durch Fédéric Gaussin und eine Führung durch die Cité de la Musique inklus. Musikinstrumentenmuseum (hier insbes. in Bezug auf den Pariser Klavierbau). An einem Nachmittag soll ein besonderes Augenmerk auf Jacques Offenbach und seine Aufführungsorte in Paris gelegt werden (u.a. Théâtre des Bouffes-Parisiens). Das Programm der Exkursion soll in eine Diskussion münden, welche kulturgeschichtlichen Parameter (urbane Situation, Gattungsvielfalt, Publika, städtische Netzwerke) für die Beschreibung von Paris als kultureller Hauptstadt Europas aus musikalischer Sicht maßgeblich waren und wie sich diese Parameter zwischen Musiktheater und Konzert sowie zwischen Hof und Stadt von 1600 bis heute veränderten.

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
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Dr. Gesa zur Nieden