06.139.0084 VL Kultur des Kalten Krieges, Alternativkulturen und citizen diplomacy - aus russischer und aus amerikanischer Sicht (Selbststudium)

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Birgit Menzel

Veranstaltungsart: Vorlesung

Anzeige im Stundenplan: 06.139.0084

Credits: 3,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -

Voraussetzungen / Organisatorisches:
Es können nur Vorlesungen gewählt werden, die noch nicht besucht wurden.

Inhalt:
Fast ein halbes Jahrhundert lang war der Kalte Krieg die Matrix, von der aus in der Welt Selbst- und Fremdbilder, strategische Vorstellungen von Stärke und Schwäche definiert wurden. Der Ost-West Konflikt zwischen den beiden Supermächten Russland und Ame-rika beherrsch¬te nicht nur die internationalen politischen Beziehungen, Kriegs¬schau¬plät¬ze in der Dritten Welt und die Geschichte des geteilten Deutschlands nach dem Zweiten Welt¬krieg, sondern sie beherrsch¬te auch die Kultur, von der künstlerischen Praxis bis hin zum Alltags¬le¬ben, und zwar sowohl direkt, durch Ideologie und Propaganda, als auch in-direkt, durch die im¬plizit allgegenwärtige wechselsei¬ti¬g pola¬risierende Spie¬gelung der Systemkonkurrenz. In der forciert vorangetriebenen Entwicklung von Wissenschaft (z.B. Raumfahrt) und (Kommunikations-) Technologien (Rüstungsindustrie, Computertechno-logien) wurden entscheidende Weichen für die heutige Situation gestellt, aus denen ver-schiedene Perspektiven für eine zukünftige Weltordnung erwachsen.
Als Reaktion auf die Politik der Angst und Bedrohung und gegen moralische Disziplinie-rung entwickelten sich auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs seit den 1960er Jahren non¬kon¬for¬mi¬sti¬sche Alternativkulturen, die z.T. in Kontakt miteinander traten. Ange-sichts der gegenwärtig neu eskalierenden Konstellationen in einer multipolaren Weltord-nung erscheint es besonders wichtig, sich diese Geschichte zu vergegenwärtigen, aber gleichzeitig die vergessene, kaum erforschte Geschichte der Alternativkultur und Ko-operation (citizen diplomacy), aufzuarbeiten.

Neben der Literatur spielte das Medium des Films eine zentrale Rolle in der Prägung des Massen¬be¬wußt¬seins, immer ambivalent, d.h. als “Traum¬¬¬fabrik” wie auch als Ideolo-gieträger, Generator kol¬lek¬tiver Feindbilder und Kon¬strukteur kol¬lek¬tiver Identität.

Die Vorlesung (mit Gespräch) bietet einen Über¬blick über die politische und kulturelle Ge¬schichte des Kalten Krieges, über die Entwicklung der russisch-amerikanisch-deut-schen Beziehungen, die wechselseitigen Bilder voneinander. Einen zweiten Schwer-punkt bilden die Alternativkulturen auf beiden Seiten.

Mit Hilfe ausgewählter, begleitend zur Vorlesung gezeigter russischer und amerikani-scher Filme aus fünf Jahr¬zehnten soll diese Geschichte anschaulich, sinnlich wahrnehmbar gemacht und eine kon¬tra¬sti¬ve Analyse ermöglicht werden, die nicht zuletzt neue Einsichten in Parallelen und Gegen¬sätze zwi¬schen den Großmächten und ihrer Alternativkulturen eröffnen kann.


Material und die FILMLISTE werden vor Semesterbeginn auf ILIAS und im Sem.apparat zur Verfügung gestellt.

Empfohlene Literatur:
Empfohlene begleitende Lektüre:
Chronology of the Cold War 1917-1992, ed. Lester Brune/Richard Dean Burns (consult.ed.), London: Routledge 2006
Der Ost-West-Konflikt. Internationale Beziehungen I, Informationen zur politischen Bildung, 4. Qu. 1994, 245 (Bundeszentrale für politische Bildung)

Termine
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Univ.-Prof. Dr. Birgit Menzel