Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Dietrich Scholler
Veranstaltungsart:
Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan:
S Franz.Litwiss.
Semesterwochenstunden:
2
Credits:
5,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 25
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie
Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007.
Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Zur aktiven Teilnahme gehören: Aktive Mitarbeit im Seminar, Kenntnis aller Texte (siehe empfohlene Literatur), Übernahme eines Thesenpapiers, das im Unterricht als Grundlage für die Diskussion dienen wird. Dieses Thesenpapier ist keine zusätzliche Studienleistung, sondern Teil des Formats Seminar und somit von allen Teilnehmern zu erbringen.
Inhalt:
Der Genfer Zeichner und Schriftsteller Rodolphe Töpffer (1799–1846) ist in Deutschland kaum bekannt, gilt in Frankreich und der Frankophonie aber als Erfinder des europäischen Comic. Seine skurrilen Bildergeschichten stehen in der satirischen Tradition eines Boileau und handeln von aufgeblasenen Bürgern (Histoire de monsieur Jabot, 1833), von der neuen 'Wissenschaft' der Pädagogik (Histoire de monsieur Crépin, 1837), von einem Professor, der eine Bildungsreise auf einem Maulesel unternimmt (Histoire de Docteur Festus, 1840), und nicht zuletzt von Geschichten, in denen die überlieferten Geschlechterrollen auf den Kopf gestellt werden (Histoire de monsieur Cryptogame, 1846). Diese und andere Geschichten ähneln in ihrer Machart bereits modernen Comics: Durch entsprechende Sequenzierung von drei bis vier Panels lernen die Bilder laufen, und sie erhalten durch die dazu gehörigen Texte eine narrative Dimension, die dem Einzelbild versagt bleiben muss. Das Ziel des Seminars besteht darin, auf der Basis satirischer, semiotischer und kulturwissenschaftlicher Theoriebildung einen Zugang zu Töpffers Werk zu finden. Darüber hinaus sollen auch zeitgenössische poetologische Texte zur Analyse herangezogen werden. Nicht zuletzt wird die intertextuelle Dimension zu berücksichtigen sein, da einige Bildergeschichten auf bekannte Hypotexte wie Molières Le bourgeois gentilhomme oder Goethes Faust zurückgehen.
Empfohlene Literatur:
Groensteen, Thierry / Peeters, Benoît (Hg.) (1994): Töpffer. L'invention de la bande dessinée. Paris: Hermann.
Peeters, Benoît (2010): Lire la bande dessinée. Paris: Flammarion.
Zusätzliche Informationen:
Je nach Bedarf findet das Hauptseminar auf Deutsch oder auf Französisch statt.
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