07.068.205 Übung Neueste Geschichte: Rockefellers schwarzes Gold, Chanels kleines Schwarzes und andere schwarze Zahlen. Historisches Forschen mit Harvard Business School Cases

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Dr. Andreas Frings; Jun.-Prof. Dr. Eva-Maria Roelevink

Veranstaltungsart: Übung

Anzeige im Stundenplan: Ü.Neueste.Ges.

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 20

Anmeldegruppe: WS1920 ÜB NG

Prioritätsschema: Senatsrichtlinie
Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007.

Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie

Voraussetzungen / Organisatorisches:
Keine besonderen Zugangsvoraussetzungen.
B.A. Geschichte: Diese Übung ist Bestandteil des Moduls 5 (Neueste Geschichte). Die Übung ist unbenotet; vorausgesetzt wird eine aktive Teilnahme an der Übung.
B.A. KF, M.A., M.Ed. Geschichte: Diese Übung ist Teil des Aufbaumoduls Neuzeit. Die Übung ist unbenotet; vorausgesetzt wird eine aktive Teilnahme an der Übung.

Inhalt:
Case-Studies (Fallstudien) sind in den universitären Wirtschaftswissenschaften, insbesondere aber an den internationalen Business Schools ein weit verbreitetes und vor allem grundlegendes Lehrformat. Bereits seit den 1870er Jahren wird an US-amerikanischen Law Schools mit Cases gelehrt und gelernt. Die renommierte Harvard Business School arbeitete den Ansatz in den 1920er Jahren zu ihrem zentralen Lehrformat aus, - und zwar in einer für die Geschichtswissenschaft höchst bemerkenswerten Weise: Denn anders als das in Deutschland unter „Case Studies“ vielfach verstandene Konzept, das auf die Formulierung von Lösungswegen und -ansätzen für konkrete und v.a. gegenwärtige oder sogar zukünftige Probleme hin konzipiert ist, basieren die Case Studies der HBS auf der Geschichte! In der deutschen Geschichtswissenschaft ist das Lehrformat der Case Studies nach der HBS bisher nicht verbreitet. Das ist zu bedauern, denn das Format eignet sich in hervorragender Weise dazu, die Fähigkeiten forschender Geisteswissenschaftler*innen zu trainieren und die Methoden- und Interpretationskompetenz sowie auch die Darstellungskompetenz junger Geisteswissenschaftler*innen zu fördern.
Ein Case besteht aus einer Sammlung von Informationen ohne erkennbaren Anfang oder Ende zu einem Unternehmen, einer Entwicklung oder einem wirtschaftlichen Prozess. Der Case selbst enthält aber keine Lösung und auch keine Vorgabe dazu, wie er zu verstehen und zu interpretieren ist. Damit unterscheidet sich diese Textgattung ganz grundsätzlich von den üblichen Lehr- und Forschungstexten, die in den Lehrveranstaltungen der Geschichtswissenschaften Verwendung finden und in denen Wissenschaftler*innen die Interpretation, das historische Argument dem Leser transparent und meist auch eingängig unterbreiten. Studierende, die an einem Case arbeiten, sind dagegen damit konfrontiert, keine geschlossene Geschichte, keine geschlossenen historische Erkenntnis serviert zu bekommen. Vielmehr gilt es, eine Problemlage, eine Frage, aus den im Case verwendeten Informationen heraus zu erarbeiten, zu formulieren, zu prüfen und schließlich zusammengeführt zu diskutieren. Die in einem Case dargebotenen Informationen sind in höchstem Maße ambivalent, doppelbödig, unklar und komplex. Da ein Case die Bearbeitungsspielregeln nicht mitliefert, setzen Rückschlüsse und Interpretationen voraus, dass die Studierenden eine Entscheidung über das Kernthema, den Zusammenhang, ihre eigene Sichtweise gefällt haben. Die analytische Erarbeitung einer diskursiv zu prüfenden Interpretation ist dann das eigentliche Ziel des Formats. Damit handelt es sich um ein Lehrformat, dass das forschungsbasierte Lernen fördert. Mit Case Studies zur Globalisierung, Konsumorientierung, Unternehmertum, Exportregimen und -regulierung, Kooperation und Wettbewerb seit dem 19. Jahrhundert lassen sich die wesentliche Grundlagen der Wirtschaftsgeschichte erarbeiten.
Im Rahmen der Veranstaltung werden wesentliche Cases der HBS bearbeitet und diskutiert.

Zusätzliche Informationen:
Teilnahmevoraussetzungen: Englischkenntnisse; die Cases sind durchweg englisch formuliert. Ansonsten Bereitschaft, historisch zu arbeiten.
Anforderungen: Der Case Study-Methode der Harvard Business School folgend Fälle in Kleingruppen bearbeiten und zur Entscheidungs- bzw. Diskussionsreife bringen.
Lernziele: Zielgerichteter Umgang mit historischen, komplexen, in relevanten Aspekten oft sehr diffusen Entscheidungssituationen kennenlernen.

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Di, 15. Okt. 2019 10:00 12:00 00 491 P15 Dr. Andreas Frings; Jun.-Prof. Dr. Eva-Maria Roelevink
2 Di, 22. Okt. 2019 10:00 12:00 00 491 P15 Dr. Andreas Frings; Jun.-Prof. Dr. Eva-Maria Roelevink
3 Di, 29. Okt. 2019 10:00 12:00 00 491 P15 Dr. Andreas Frings; Jun.-Prof. Dr. Eva-Maria Roelevink
4 Di, 5. Nov. 2019 10:00 12:00 00 491 P15 Dr. Andreas Frings; Jun.-Prof. Dr. Eva-Maria Roelevink
5 Di, 12. Nov. 2019 10:00 12:00 00 491 P15 Dr. Andreas Frings; Jun.-Prof. Dr. Eva-Maria Roelevink
6 Di, 19. Nov. 2019 10:00 12:00 00 491 P15 Dr. Andreas Frings; Jun.-Prof. Dr. Eva-Maria Roelevink
7 Di, 26. Nov. 2019 10:00 12:00 00 491 P15 Dr. Andreas Frings; Jun.-Prof. Dr. Eva-Maria Roelevink
8 Di, 3. Dez. 2019 10:00 12:00 00 491 P15 Dr. Andreas Frings; Jun.-Prof. Dr. Eva-Maria Roelevink
9 Di, 10. Dez. 2019 10:00 12:00 00 491 P15 Dr. Andreas Frings; Jun.-Prof. Dr. Eva-Maria Roelevink
10 Di, 17. Dez. 2019 10:00 12:00 00 491 P15 Dr. Andreas Frings; Jun.-Prof. Dr. Eva-Maria Roelevink
11 Di, 7. Jan. 2020 10:00 12:00 00 491 P15 Dr. Andreas Frings; Jun.-Prof. Dr. Eva-Maria Roelevink
12 Di, 14. Jan. 2020 10:00 12:00 00 491 P15 Dr. Andreas Frings; Jun.-Prof. Dr. Eva-Maria Roelevink
13 Di, 21. Jan. 2020 10:00 12:00 00 491 P15 Dr. Andreas Frings; Jun.-Prof. Dr. Eva-Maria Roelevink
14 Di, 28. Jan. 2020 10:00 12:00 00 491 P15 Dr. Andreas Frings; Jun.-Prof. Dr. Eva-Maria Roelevink
15 Di, 4. Feb. 2020 10:00 12:00 00 491 P15 Dr. Andreas Frings; Jun.-Prof. Dr. Eva-Maria Roelevink
Übersicht der Kurstermine
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Lehrende/r
Dr. Andreas Frings
Jun.-Prof. Dr. Eva-Maria Roelevink