Lehrende/r: Henrike Plegge
Veranstaltungsart: Kurs
Anzeige im Stundenplan: Bauhaus Dessau
Credits: 4,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 20
Voraussetzungen / Organisatorisches: Exkursion zum Bauhaus Dessau inkl. Führungen durch das Bauhaus-Museum, Bauhaus-Atelier und vorauss. Bauhaus-Meisterhäuser. Teilnahmevoraussetzungen Eigenbeteiligung: 80 €/Person für die gemeinsame Fahrt mit der DB und zwei Übernachtungen im historischen Ateliergebäude (ohne Verpflegung). Die Literatur wird beim Einführungstermin verteilt. Die Teilnahme an diesem Einführungstermin ist verpflichtend. Weitere Vorraussetzungen sind nicht erforderlich. Anforderungen Erarbeitung und Vorstellung einer eigenen Präsentation sowie die sehr aktive Teilnahme am Seminar.
Inhalt: Das Bauhaus wurde vor mehr als 100 Jahren mit dem Vorhaben gegründet, mit der Gleichrangigkeit von Kunst und Handwerk innerhalb einer Kunsthochschule gesellschaftliche Veränderungen anzustoßen. Zugleich wurde mit neuen Strukturen und Formen der Ausbildung und dem Verhältnis von Lehrenden und Lernenden experimentiert. Der Bau – die Produktion von Wohn-, Lern-, und Arbeitsräumen – stand dabei im Mittelpunkt der Bauhauslehre. Was bedingt jedoch die Herstellung von Räumen? Wie können Distinktionen und ungleiche Zugangsmöglichkeiten bei der Produktion von Räumen, entgegengewirkt werden? Wie kann einer Eingebundenheit in gesellschaftliche und institutionelle Strukturen bei der Produktion neuer Räume begegnet werden? Und kann dies auch auf die Gestaltung von (Bildungs- und Lern-) Strukturen übertragen werden? Mit Theorien von Martina Löw, Pierre Bourdieu und Henri Lefebvre werden im Seminar Raumherstellungsprozesse aus soziologischer und philosophischer Perspektive betrachtet und die darin entstehende Produktion sozialer Ungleichheit in den Mittelpunkt gerückt. Die Auseinandersetzung mit Raumtheorien ermöglichen während eines 2-tägigen Aufenthalts am Bauhaus in Dessau eine erweiterte Sicht auf die damalige Kunsthochschule, die neben ihrer Materialität, auch die sozialen Dimensionen sowie die beteiligten Personen am Raumherstellungsprozess in den Blick nimmt. Mit dem Bezug auf die oben genannten Fragestellungen wird erarbeitet, welche Auswirkungen soziologische und philosophische Theorien auf die Produktion (neuer) Lernräume bzw. Lernstrukturen haben und wie sie in Bezug zu vergangenen und gegenwärtigen Bildungskonzepten stehen. Lernziele Die Studierenden lernen das Bauhaus in Dessau und seine historische und künstlerische Besonderheit als Kunsthochschule vor Ort kennen. Mit soziologischen Raumtheorien wird gemeinsam erarbeitet, welche Auswirkungen konsequent gedachte Raumsoziologien auf die Produktion von Lernräumen bzw. die Gestaltung von Lehr- und Lernstrukturen hat.
Zusätzliche Informationen: Lehrende Henrike Plegge SoSe 2018 – WS 2018/2019 Vert. Professorin fu¨r Kunstdidaktik an der Kunsthochschule Mainz 2013 bis heute fort-da, freies Kunstvermittlungskollektiv (www.fort-da.eu) WS 2011 bis heute wiss. Mitarbeiterin der Kunstdidaktik an der Kunsthochschule Mainz 01/2010 – 12/2011 Kuratorin fu¨r Kunstvermittlung der Ausstellung „The Global Contemporary. Kunstwelten nach 1998" am ZKM | Zentrum fu¨r Kunst und Medien Karlsruhe 01/2010 – 12/2011 wiss. Mitarbeiterin im Forschungsprojekt „Global Art and the Museum" am ZKM | Zentrum fu¨r Kunst und Medientechnologie 01/2008 – 01/2010 wiss. Volonta¨rin der Museumskommunikation am ZKM | Zentrum fu¨r Kunst und Medien Karlsruhe, Abteilung fu¨r Kunstvermittlung 2007 Kunstvermittlerin und Mitglied des Begleitforschungsteams auf der documenta 12 2004 – 2006 Freie Kunstvermittlerin im Edith-Russ-Haus fu¨r Medienkunst 2000-2006 Studium der Kunst und Anglistik fu¨r das Lehramt Gymnasium an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg Lehrtätigkeiten an der Hochschule fu¨r Gestaltung Karlsruhe (WS 2010/2011 SoSe 2011), der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe (SoSe 2011, WS 2011/2012) sowie der Universität Duisburg-Essen (SoSe 2016, SoSe 2017) Arbeitsschwerpunkte: künstlerische Kunstvermittlung, ku¨nstlerisch-edukative Projekte im o¨ffentlichen Raum, Teilhabe und Mitgestaltung der Institution Museum, kollaborative Kunstprojekte, Ra¨ume und Sichtbarkeiten von Kunstvermittlung, diskriminierungskritische Kunstpa¨dagogik.