Lehrende/r: Simone Pfeifer
Veranstaltungsart: Kurs
Anzeige im Stundenplan: Propaganda
Credits: 2,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 5
Voraussetzungen / Organisatorisches: Seminar Teilnahmevoraussetzungen Interesse an ethnologischen und ethnografischen Perspektiven und der Lektüre ethnologischer Arbeiten. Anforderungen Präsentation und/oder Gestaltung einer Sitzung und/oder Hausarbeit (2-4 LP).
Inhalt: Typischerweise bezieht sich der Begriff Propaganda auf manipulative Techniken und irreführende Botschaften, um eine große Anzahl von Menschen zu überzeugen und politische Ziele insbesondere in Kriegszeiten zu erreichen. Angesichts der jüngsten Debatten um ‚Fake News‘, 'Post-Truth', Wahlmanipulation und den Skandalen um Cambridge Analytica oder ‚Hass im Netz‘ stellen sich die drängenden Fragen: was ist Propaganda in Zeiten des Web 2.0 und wie kann man sie ethnologisch erforschen? Ausgehend von Texten zur Definition und Theorie (politischer) Propaganda nähern wir uns dem Begriff und dem Gegenstand zunächst aus historischer Perspektive. Ein prominentes Beispiel stellt hier Gregory Batesons Arbeit zu Nazi-Propaganda im Rahmen der „Culture an Personality School" dar. Im zweiten Teil des Seminars setzten wir uns dem Themenkomplex von Propaganda in Zeiten von Gewalt und Krieg auseinander. Besondere Beachtung werden hier unterschiedliche Beispiele zur Rolle von Massenmedien wie Radio und Fernsehen bei der Organisation von Mord und Genozid finden. Der dritte Teil des Seminars widmet sich vor allem aktuellen Formen von Propaganda in Zeiten von Social Media und Populismus. Hier wird es insbesondere um Formen von „extreme speech", Verschwörungstheorien und Falschnachrichten aber auch um die Rolle von Bildern und Videos in digitalen Medien gehen. Während des gesamten Seminars werden wir Fragen nach den methodische Zugängen zur ethnologischen Erforschung von Propaganda im Blick behalten und auch die ethischen, moralischen und rechtlichen Herausforderungen dieser Art von Forschung diskutieren. Lernziele Die Studierenden lernen in diesem Kurs aktuelle Phänomene wie Fake News, ‚Post-Truth‘ oder Hass im Netz in ihrer sozialen und kulturellen Situiertheit zu verstehen und zu hinterfragen und in größeren politische Zusammenhängen wie politische Propaganda oder Populismus theoretisch zu verorten.