07.092.340 Ü. M II: Naturkonzepte in der Architekturgeschichte vom späten Mittelalter bis zur Gegenwart

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller

Veranstaltungsart: hybrid: Übung

Anzeige im Stundenplan: Übung II

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 4,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: 3 | 15

Kontingentschema: Studierende Studienbeginn WS 20_21

Inhalt:
Ökologisches bzw. nachhaltiges Bauen („sustainable architecture“) gehören in unserer Gegenwart zu den Top-Trends in der Architektur. Darüber wird häufig vergessen, dass Architektur und Natur bereits seit der Antike in einem engen, auch theoretisch reflektierten Verhältnis stehen. Dieses Verhältnis ist durchaus voller Spannung. Denn es geht dabei nicht immer um den harmonischen Ausgleich zwischen dem architektonisch definierten und künstlerisch gestalteten Bereich des Menschen und den von der Natur geschaffenen landschaftlichen und ökologischen Gegebenheiten, sondern auch um die domestizierende Beherrschung der Natur durch die Architektur. Von diesem spannungsvollen und durchaus widersprüchlichen Verhältnis sind bereits die berühmten, spätantiken „Villen-Briefe“ von Plinius dem Jüngeren bestimmt, dessen Überlegungen zur räumlich-visuellen Verklammerung von architektonischen Innen- und landschaftlichen Außenräumen in der Baukultur der Frühen Neuzeit eine bemerkenswerte Renaissance erlebten und auch noch Architekten wie Le Corbusier in der Moderne inspirieren sollten. Während in den barocken Architektur-Natur-Konzepten die Unterwerfung der Natur unter den Primat historisch-philosophischer und ästhetischer Kulturkonzepte im Vordergrund stand, versuchten die englischen Architektur- und Gartentheorien des 18. Jahrhunderts zu einem ausgleichenden, harmonischen Verhältnis zu gelangen, das dann sein Nachleben in den Gartenstadtbewegungen des späten 19. Jahrhunderts finden sollte. Wie verorten sich unsere gegenwärtigen ökologischen Architekturtrends in dieser jahrtausendealten Wechselbeziehung und welche Antworten formulieren sie inhaltlich wie gestalterisch auf unser aktuelles, mehr und mehr vom Bewusstsein der Klimakrise und bedrohter Ökosysteme bestimmtes Verhältnis zur Natur? Neben den historischen Konzepten möchte die Übung auch solche Fragen unserer Gegenwart in den Blick nehmen und zu beantworten versuchen.

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Di, 3. Nov. 2020 16:15 17:45 02 521 HS Kunstgeschichte Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
2 Di, 10. Nov. 2020 16:15 17:45 02 521 HS Kunstgeschichte Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
3 Di, 17. Nov. 2020 16:15 17:45 02 521 HS Kunstgeschichte Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
4 Di, 24. Nov. 2020 16:15 17:45 02 521 HS Kunstgeschichte Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
5 Di, 1. Dez. 2020 16:15 17:45 02 521 HS Kunstgeschichte Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
6 Di, 8. Dez. 2020 16:15 17:45 02 521 HS Kunstgeschichte Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
7 Di, 15. Dez. 2020 16:15 17:45 02 521 HS Kunstgeschichte Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
8 Di, 5. Jan. 2021 16:15 17:45 02 521 HS Kunstgeschichte Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
9 Di, 12. Jan. 2021 16:15 17:45 02 521 HS Kunstgeschichte Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
10 Di, 19. Jan. 2021 16:15 17:45 02 521 HS Kunstgeschichte Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
11 Di, 26. Jan. 2021 16:15 17:45 02 521 HS Kunstgeschichte Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
12 Di, 2. Feb. 2021 16:15 17:45 02 521 HS Kunstgeschichte Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
13 Di, 9. Feb. 2021 16:15 17:45 02 521 HS Kunstgeschichte Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
Übersicht der Kurstermine
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
  • 8
  • 9
  • 10
  • 11
  • 12
  • 13
Lehrende/r
Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller