Lehrende/r: Dr. phil. Timo Kehren
Veranstaltungsart: online: Vorlesung
Anzeige im Stundenplan: VL KW
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Inhalt: In seiner Studie Der Wille zum Wissen (1976) macht Michel Foucault einen fundamentalen Wandel im Umgang mit der Kategorie des Lebens aus: Auf der Schwelle zur Moderne wird die Macht des Souveräns, über den Tod zu entscheiden, durch die Macht, das Leben zu verwalten, abgelöst. Es ist dies die Geburtsstunde der Biopolitik. Fortan soll die Bevölkerung diszipliniert und reguliert werden, um sie in politische und ökonomische Kontrollsysteme zu integrieren. Die Biopolitik erfasst sämtliche Lebensbereiche. In der Wissenschaft findet sie z.B. in Form der Psychiatrie ihren Niederschlag. In der Politik begegnet man ihr in Maßnahmen wie der Einführung einer allgemeinen Gesundheitsvorsorge oder – im Nationalsozialismus – staatlich organisierter ‚Rassenhygiene‘. In dieser Vorlesung soll die Biopolitik einer kritischen Betrachtung unterzogen werden. Dabei werden neben den Überlegungen von Michel Foucault auch die Theorien von Giorgio Agamben, Michael Hardt und Antonio Negri im Fokus stehen. Anhand von konkreten Fallbeispielen aus der Romania soll zudem nachvollzogen werden, welche unterschiedlichen Ausprägungen die Biopolitik seit ihrer Entstehung gekannt hat.
Empfohlene Literatur: Thomas Lemke, Biopolitik zur Einführung, Hamburg: Junius 2007.
Zusätzliche Informationen: Diese Lehrveranstaltung wird digital asynchron durchgeführt.