Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Jochen Althoff
Veranstaltungsart: Proseminar
Anzeige im Stundenplan: PSGriech
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 12
Inhalt: Die Sammlung von 33 Hymnen, Lobliedern auf einzelne Gottheiten, ist unter dem Namen Homers überliefert, obwohl die Zuschreibung sehr unsicher ist. Der Umfang variiert von 3 bis fast 600 Versen, womit einzelne Hymnen etwa so lang sind wie ein Buch Homer. Wir werden uns den Hermes-Hymnos anschauen, der zu den längsten gehört. Ursprünglich waren diese Hymnen als Proömien zu längeren Epenrezitationen gedacht, sie haben sich aber in den längeren Formen geradewegs zu kleinen Epyllien („Kleinepen“) entwickelt, die später im Hellenismus und in der lateinischen Literatur sehr beliebt wurden. Sie sind im epischen Hexameter abgefasst und entsprechen von der Sprachform her der Sprache Homers. Der Hermeshymnos erzählt mit witzigen Details die Geburtsgeschichte und ersten Lebensstunden dieses Helden und ist einer der amüsantesten epischen Texte. Zur Anschaffung empfehle ich den 5. Band der Oxford Ausgabe Homers von Th. W. Allen: Homeri Opera recognovit brevique adnotatione critica instruxit Th. W. Allen, tomus V (Hymnos, Cyclum Fragmenta, Margiten, Batrachomyomachiam, Vitas continens) Oxford 1912 (neuere Nachdrucke). Es liegen gleich zwei neuere Kommentare vor: A. Vergados, The ‚Homeric‘ Hymn to Hermes, Berlin/Boston 2013 und J.-M. Schenck zu Schweinsberg, Der pseudohomerische Hermes-Hymnos, Heidelberg 2017.