Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Axel Beer
Veranstaltungsart: Vorlesung
Anzeige im Stundenplan: VL.Musik.Ges.n.1600
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Inhalt: Man muss sich ja nicht immer an Jubiläen ausrichten – der 350. Todestag des Komponisten wird erst (in welcher Weise auch immer) 2022 begangen werden. Aber „verdamp lang her“ (wer erinnert sich an den mittlerweile 40jährigen BAP-Titel?) ist all das, womit wir uns befassen wollen, allemal, und es bedeutet etwas ganz anderes, über Schütz und seine Zeit nachzudenken als über diejenige Mozarts oder Beethovens – mit jener verbindet uns ein nie abgerissener Rezeptionsstrang, während man sich mit Blick auf den 1585 geborenen Musiker zunächst einmal mit den Folgen eines über viele Jahrzehnte hinweg bestehenden kollektiven Vergessens auseinanderzusetzen hat. Zu ihnen zählt unter anderem auch die Tatsache, dass die Musik und die Intentionen, die sie entstehen ließen, nur noch ganz wenigen unter uns geläufig sind. Aber um Missverständnissen vorzubeugen: Niemand erwartet, dass Sie die Werke eines Heinrich Schütz (jetzt schon oder später) „schön“ finden – erwartet wird dagegen die Bereitschaft, sich einer fortgerückten Zeit und ihren kulturellen Konventionen anzunähern, und zwar mit Neugier und durchaus auch mit Respekt.