Lehrende/r: Dr. Roman Mauer
Veranstaltungsart: online: Vorlesung
Anzeige im Stundenplan: VL Ästhetik/Theorie
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Anmeldegruppe: VL. Ästhetik/Theorie audiovisueller Medien
Inhalt: Der Dokumentarfilm als „kreative Bearbeitung der Wirklichkeit“ [„creative treatment of actuality“]: noch immer steht diese Definition von John Grierson aus dem Jahr 1933 am Beginn vieler Werke der Fachliteratur wie auch von Lehrveranstaltungen zum non-fiktionalen Film. Heutzutage vielleicht sogar berechtigter als je zuvor, lässt diese eher offene als eindeutige Definition doch einen großen Interpretations-Spielraum zu, welche unterschiedlichen analogen ebenso wie digitalen Darstellungsformen unter den Gattungsbegriffs „Dokumentarfilm“ gebracht werden können – und deutet somit voraus, in welcher Vielfalt sich dokumentarisches Arbeiten gegenwärtig präsentiert. Auch aus diesem Grund ist die Vorlesung interdisziplinär ausgerichtet und behandelt u.a. die Besonderheiten journalistischer, künstlerischer und ethnographischer Dokumentarfilme in ihrer ganzen Vielfalt, historisch, aktuell und mit Blick auf künftige Entwicklungen. Gegenstand der Vorlesung ist die Theorie, Ästhetik ebenso wie die Praxis dokumentarischen Arbeitens in Geschichte und Gegenwart. An den großen Fragen nach Wahrheit und Wirklichkeit, Objektivität und Authentizität führt bei der Beschäftigung mit non-fiktionalen Werken kein Weg vorbei. Demnach bilden Ausführungen zu wesentlichen theoretischen Fragestellungen, historischen Etappen und unterschiedlichen ästhetischen Darstellungsformen das Rückgrat der Veranstaltung. Schwerpunkte liegen dabei auf der Vermittlung von Fachkenntnissen zu den einzelnen Gewerken Kamera, Montage, Ton und Dramaturgie wie auch auf zentralen Kategorien des Interviews und der Medienethik. Dabei kommt es auf die kritische Auseinandersetzung mit diesen Themen im Hinblick auf eigene praktische filmische Arbeit ebenso an wie auf die wissenschaftliche Reflexion. Die Vorlesung wird im Wintersemester 2020/21 aus Gründen des Infektionsschutzes rein digital gehalten. Eine Literatur- und Filmsichtungsliste dient der individuellen Vorbereitung der einzelnen Sitzungen, die von Vertreter*innen des Journalistischen Seminars, des Instituts für Film-, Theater-, Medien- und Kulturwissenschaft sowie ausgewählten Gästen aus Wissenschaft und Praxis gestaltet werden. Teilnahmevoraussetzung ist die aktive Teilnahme, zu der auch eine individuelle Sitzungsvorbereitung mit einem Gast gehört (Vorstellung der betreffenden Person, Vorbereitung in der Kleingruppe von Fragen für eine Diskussion).
