Lehrende/r: Dr. phil. Julia-Maria von Schenck zu Schweinsberg-Berlandi
Veranstaltungsart: online: Sprachkurs
Anzeige im Stundenplan: Alt-Griechisch III
Semesterwochenstunden: 4
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 3 | -
Voraussetzungen / Organisatorisches: Der Kurs richtet sich an alle, die sich auf das staatliche Graecum vorbereiten (Graecum, Termin stets Mitte September). Alle Interessierte jedes Fachbereiches sind herzlich willkommen. Voraussetzung ist die bestandene Klausur in Griechisch für Fortgeschrittene. In dieser Lektüre-Übung wird Platons früher Dialog Phaidon gelesen. Dieser Dialog ist wahrscheinlich der vierte der ersten von Platon konzipierten Tetralogie (Euthyphron, Apologie, Kriton, Phaidon). Alle diese Dialoge stellen Stationen aus dem Leben des Philosophen Sokrates in den Mittelpunkt: Im Phaidon führt uns Platon zum gefangenen Sokrates, der inmitten seiner Freunde und Bekannte die Vollstreckung des Todesurteils erwartet. In dieser Situation schildert Phaidon, der als ein Freund des Sokrates die letzten Lebensstunden mit ihm teilte, wie Sokrates als glücklicher Philosoph den Tod erwarten kann. Vor allem die Grundlage für diese Haltung kurz vor dem Tode wird reflektiert: Sokrates legt in vier Beweisen dar, dass die Seele unsterblich sei und letztlich unvergänglich. Ziel ist es, die kunstvolle Sprache dieses (später sehr stark rezipierten) Dialoges zu erfassen, die, um mit Aristoteles zu sprechen (Aristot. Fr. 56 Rose), eine Mittelstellung einnimmt zwischen Prosa und Dichtung.
Inhalt: Der Lektürekurs baut auf die beiden vorigen Griechischkurse auf (Griech. I und II); es werden ausgewählte Abschnitte aus verschiedenen platonischen Dialogen gelesen und diskutiert, die dem Schwierigkeitsgrad der Graecumsprüfung entsprechen und einen Überblick über die von Platon diskutierten Themen erlauben. Darüber hinaus werden auch patristische Texte übersetzt, welche es erlauben, die Übernahme platonischer Denkmodelle und literarischer Formen seitens der frühchristlichen Autoren zu verfolgen und einige Topoi der christlichen Auseinandersetzung mit Platons Lehre kennen zu lernen. Die Texte werden in Kopie zur Verfügung gestellt.
Empfohlene Literatur: Eine altgriechische Grammatik, z.B. Hellas, Griechische Grammatik (Buchner Verlag) oder Ars Graeca, Grammatik (Schöningh Verlag) Ein Griechisch-Deutsches Schulwörterbuch: Gemoll (empfehlenswert) oder Benseler.
Zusätzliche Informationen: Vorgesehen sind Stammformentests und Probeklausuren, deren Termine mit den Teilnehmern zu Beginn des Semesters festgelegt werden. Das Graecum findet im September statt. Ein begleitendes Tutorium wird angeboten; der Besuch wird dringend empfohlen.
