Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Christine Walde
Veranstaltungsart: online: Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan: HS:Lat
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 35
Voraussetzungen / Organisatorisches: Das Hauptseminar ist für alle drei Formen des HS geöffnet. Es gelten die üblichen Anforderungen. Hausarbeiten können/werden semesterbegleitend geschrieben. Persönliche Schwerpunktbildungen sind jederzeit möglich. Engagierte Gäste sind willkommen.
Inhalt: Vergils Bucolica zählen zu den folgenreichsten literarischen Werken der Antike, doch wird sich der ihnen innenwohnende Zauber den unerfahrenen RezipientInnen kaum erschliessen. Aber eine nähere Beschäftigung, die in einem ersten Schritt in einer gemeinsamen Übersetzung bestehen muss, ist mehr als lohnend. Die Bucolica entführen uns nämlich in zauberhafte ideale Landschaften, die jedoch von Krieg und Unfrieden bedroht sind. Viele Elemente seines spektakulären Erstlingswerk hat Vergil später in den Georgica und der Aeneis noch einmal in Transformation aufgenommen. Man versteht auch diese Werke besser, wenn man sich mit den Eklogen vertraut gemacht hat. Wir wollen in diesem Seminar sowohl die intensive Lektüre und Interpretation weiniger einzelner Eklogen Vergils unternehmen als auch ein wenig die Rezeptionsgeschichte dieser wirkmächtigen Gedichte verfolgen. Der Blick wird einerseits erweitert um ausgewählte nachvergilische Eklogen (Einsiedler Eclogen, Calpurnius Siculus, der in seinen Gedichten sich nicht nur auf Vergil, sondern auch auf Ovid und die römische Liebeselegie zurückschreibt), andererseits um die Wiederaufnahme der Bucolica in Humanismus und Renaissance. .
Empfohlene Literatur: Prinzipiell ist die Vergil-Ausgabe von Mynors Grundlage des Seminars, dieauch tatsächlich als materielle Kopie (und nicht nur auf dem Bildschirm) existieren sollte. Alle anderen Texte werden als Druckvorlage bereitgestellt, Als erste Einführung zur literaturgeschichtlichen Position von Vergils Bucolica: Christine Walde, Magnifiche presenze: Vergils Bucolica und die römische Elegie als nachhaltig wirkendes literarisches Laboratorium, in: Arturo Álvarez/Irene Weiss (Hrsgg.), Bukolik und Liebeselegie zwischen Antike und Barock/Bucólica y elegía erótica entre la Antigüedad y el Barrocco. Würzburg: Könighausen und Neumann 2017, 123-146. Es wird zudem empfohlen, sich ein Büchlein zu den Mittelmeerpflanzen anzuschaffen. Man lernt auch in dieser Hinsicht viel bei Vergil und sieht später die Welt mit anderen Augen.
Digitale Lehre: Da im Sommersemester wieder digitale Lehre angesagt ist, wird auch dieses HS digital stattfinden. Da die Situation aktuell (25. Januar) noch nicht abschätzbar ist, werden wir uns zur gegebenen Zeit über die Modalitäten des Kurses verständigen. Es wäre möglich, eine Mischung aus wöchentlichen Sitzungen und einer Blockveranstaltung (in Präsenz?) am Ende des Semesters anzudenken.