Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Axel Beer
Veranstaltungsart: Vorlesung
Anzeige im Stundenplan: VL.Musik.Ges.n.1600
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Inhalt: Dass Kompositionen sich mehr oder weniger zeitnah zu ihrer Entstehung auf den Weg ins Publikum begaben, scheint auf den ersten Blick eine Tatsache zu sein, der man nicht weiter nachzugehen braucht. Jene vermeitliche Selbstverständlichkeit erweist sich jedoch als bequeme Vereinfachung: Vieles von dem, das zwischen der Intention des Komponisten und der Rezeption durch die „Endverbraucher“ steht, wird erst bei genauerem Hinsehen erkennbar, und es ist auch nicht die (kaum messbare) Qualität der Musik, die ihr Schicksal, gleichsam in Form eines Automatismus, bestimmt. Vielmehr stehen wir vor einem komplexen Geflecht von ineinandergreifenden Mechanismen, ohne das ein Musikleben – übrigens bis in die Gegenwart hinein – nicht funktioniert und ebensowenig zu begreifen ist. Dem will die Vorlesung sich zuwenden: Es geht um Netzwerke, Moden, Ansprüche und Identifikationsprozesse, um wirtschaftliche Notwendigkeiten wie auch um gesellschaftliche Strukturen und Erwartungshaltungen. Und es geht schließlich auch darum zu zeigen, dass Musikgeschichte nicht etwa ein autonomer, nur von künstlerischem Sendungsbewusstsein gesteuerter Prozess ist.