Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Klaus Pietschmann
Veranstaltungsart: Vorlesung
Anzeige im Stundenplan: VL.Musik.Ges.v.1600
Semesterwochenstunden: 21
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Inhalt: Die Vorlesung befasst sich mit nationalen und regionalen Komponenten in der Musik an der Schwelle zwischen Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit. Ausgehend von grundlegenden Überlegungen zur Entstehung, Bedeutung und Relevanz von Nationskonzepten allgemein sowie ihrer musikgeschichtlichen Relevanz werden unterschiedliche Phänomene in den Bereichen der Musikpraxis, -organisation und -theorie sowie der Komposition beleuchtet. Schwerpunkte bilden dabei die Musik in den humanistischen Diskursen zur Nation sowie die Situation in Rom, wo die Nationenvertretungen jeweils spezifische Musikpflege betrieben und die päpstliche Sängerkapelle ebenso wie die anderen kurialen Kollegien in nationes untergliedert war. Ein weiteres Kerninteresse gilt Stereotypen zu musikpraktischen Eigenarten einzelner Länder und den Voraussetzungen der sich im 17. Jahrhundert herausbildenden musikalischen Nationalstilen. Die Vorlesung soll nach Möglichkeit in Präsenz durchgeführt werden.
Empfohlene Literatur: • Nationes, Gentes und die Musik im Mittelalter, hg. v. Frank Hentschel und Marie Winkelmüller, Berlin u. Boston 2014. • Ludwig Finscher, Die Entstehung nationales Stile in der europäischen Musikgeschichte, in: Europäische Musik zwischen Nationalismus und Exotik, WInterthur 1983, S. 33-56. • Klaus Pietschmann, Music Cultivation in Roman National Churches before the Council of Trent, in: Music and the Identity Process. The National Churches of Rome and their Networks in the Early Modern Period, hg. v. Michela Berti und Émilie Corswarem, Turnhout 2019, S. 63–88.
