Lehrende/r: Prof. Dr. Ursula Kramer
Veranstaltungsart: Vorlesung
Anzeige im Stundenplan: VL.Musik.Med.Künste
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Voraussetzungen / Organisatorisches: Seit der Antike gehört Musik zum festen Bestandteil einer Schauspielaufführung, und sie ist es – freilich in stetig gewandelter Form – bis heute geblieben. Im Mittelalter spielte sie bei Passionsspielen eine wichtige Rolle, und im ausgehenden 16. Jahrhundert erinnerte man sich ihrer in Italien bei der Rückbesinnung auf das antike Drama. Im größeren Stil greifbar wird die Schauspielmusik jedoch erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, als in den deutschsprachigen Ländern mit der Nationaltheateridee festere Strukturen geschaffen wurden, dank derer sich zunehmend konkrete Zeugnisse in Form theoretischer Schriften und Notenmaterialien erhalten haben. Während die Geschichte der Gattung im 19. Jahrhundert zwar mehrgleisig, aber hinsichtlich der Kompositionsgeschichte selbst konsistent verläuft, zeichnet sich das 20. Jahrhundert durch eine eigenständige Entwicklung aus: Experimente mit elektronischen Klängen, wie sie bereits nach dem Ersten Weltkrieg vorgenommen wurden, stellten die bisherige Praxis auf den Prüfstand. Verschiedenste Experimente waren die Folge, an deren Ende eine klare Verlagerung des analogen Musizierens hin zur digitalen Sounderzeugung steht. Die Vorlesung möchte einen Überblick über die wichtigsten Stationen dieser spannenden wie wechselvollen Geschichte einer Gattung von Theatermusik geben, die lange Zeit von der musikwissenschaftlichen Forschung allzu sehr vernachlässigt wurde.