00.Q+.210 AlterNativity – Gebären als Leerstelle in Kunst und Wissenschaft

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Dr. Cecilia Colloseus

Veranstaltungsart: Kurs

Anzeige im Stundenplan: 00.Q+.210

Credits: 2,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 16

Voraussetzungen / Organisatorisches:
Teilnahmevoraussetzungen:
Voraussetzung für die Teilnahme ist die grundsätzliche Offenheit, sich (unvoreingenommen) mit dem Themenkomplex Geburt auseinanderzusetzen. Als Vorbereitung wird von den Studierenden erwartet, dass sie sich aus der Perspektive ihres eigenen Fachs mit dem Thema befassen und eine kurze Präsentation (5 Minuten) dazu zusammenstellen.

Anforderungen:
Der Workshop umfasst neben einer theoretischen Auseinandersetzung mit dem Thema auch einen praktisch künstlerischen Teil, in dessen Rahmen die Teilnehmenden eine eigene kleine Ausstellung kuratieren.

Inhalt:
Jeder Mensch wird geboren. Zu dieser Tatsache steht das Interesse an den Gegebenheiten, die die Umstände des Gebärens bestimmen, in einem bemerkenswerten Missverhältnis. Anders als andere sogenannte anthropologische Grundkonstanten wird der körperliche Akt des in-die-Welt-Kommens und vor allem der des auf-die-Welt-Bringens sowohl in der wissenschaftlichen als auch in der künstlerischen Auseinandersetzung weitgehend ausgeblendet. Erst in den letzten Jahrzehnten und im Zuge feministischer Denkansätze ist der Themenkomplex wieder näher in den Fokus gerückt.
In der geplanten Veranstaltung befassen wir uns zunächst theoretisch mit dieser Unsichtbarkeit eines der größten Lebensthemen in Wissenschaft und Kunst. Wir nähern uns der Frage, worin diese mangelnde Sichtbarkeit begründet liegt und wie sie sich wiederum auf unsere Lebenswelt auswirkt. Im praktischen Teil der Veranstaltung versuchen wir, aktiv Sichtbarkeit für das Thema Geburt und Gebären zu schaffen. Wir begeben uns auf die Suche nach Kunstwerken unterschiedlicher Epochen und Stile, die sich mit diesem Themenbereich auseinandersetzen und tragen daraus eine eigene kleine Ausstellung zusammen.

Lernziele
Die Teilnehmenden sollen sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit dem Themenkomplex „Geboren werden und Gebären“ auseinandersetzen. Der Zugang ist dabei wissenschaftskritisch und gendertheoretisch angelegt. In der aktiven Auseinandersetzung mit einer anthropologischen Grundkonstante wie der Geburt (jeder Mensch wird geboren) wird deutlich, wie bestimmte Themenbereiche implizit oder explizit aus dem wissenschaftlichen Kanon ausgeschlossen werden. Die mangelnde Sichtbarkeit bestimmter Themen und Lebenswelten, die daraus erwächst, zeigt sich auch in der bildenden Kunst. Wie sich dieses Ausblenden wiederum auf (individuelle) Lebensrealitäten auswirkt, soll herausgearbeitet werden.



 

Zusätzliche Informationen:
Lehrende

Cecilia Colloseus (*1987) ist promovierte Kulturanthropologin und freischaffende Künstlerin. Sie studierte von 2007 bis 2011 Kulturanthropologie, Theologie und Musikwissenschaft an der JGU Mainz. Ebenda schloss sie von 2014 bis 2017 ihr Doktorat im Graduiertenkolleg „Life Sciences, Life Writing“ an. Ihre Dissertationsschrift „Gebären Erzählen – Die Geburt als leibkörperliche Grenzerfahrung“ erschien 2018 im Campus-Verlag. Nach diversen Postdoc-Stationen in unterschiedlichen Bereichen (Soziologie, Soziale Arbeit), beendete Cecilia Colloseus ihre Tätigkeit im Wissenschaftsbetrieb und machte sich Anfang 2020 als bildende Künstlerin und Illustratorin selbständig. Ihre Beschäftigung mit dem Themenkomplex Schwangerschaft, Geburt und Elternschaft setzt sich auch in ihrem künstlerischen Schaffen fort.
 

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Fr, 7. Mai 2021 10:00 18:00 02 431 P204 Dr. Cecilia Colloseus
Veranstaltungseigene Prüfungen
Beschreibung Datum Lehrende/r Pflicht
1. aktive Teilnahme k.Terminbuchung Ja
Übersicht der Kurstermine
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Lehrende/r
Dr. Cecilia Colloseus