Lehrende/r: Isabelle Zinsmaier
Veranstaltungsart: Blockveranstaltung
Anzeige im Stundenplan: S Theatralität
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 21
Anmeldegruppe: BA S. Theatralität, Performativität und Alltagskultur
Voraussetzungen / Organisatorisches: Bei diesem Seminar handelt es sich um eine Blockveranstaltung.
Inhalt: Der Begriff Postkolonialismus umfasst drei Dimensionen. Erstens die zeitliche Epoche seit Ende des nationalstaatlichen Kolonialismus, zweitens die Postcolonial Studies als Theorieströmung, welche die Folgen und das Fortwirken der Kolonialisierung analysieren und drittens eben dieses Fortwirken: die Kontinuität von im Kolonialismus entstandenen strukturellen und epistemischen Machtstrukturen. Im deutschsprachigen Theater sind Fragen nach Postkolonialismus und Dekolonisierung im letzten Jahrzehnt insbesondere durch die Blackfacing Debatte, die Selbstpositionierung von Theatern wie dem Maxim-Gorki-Theater oder dem Ballhaus Naunynstraße in Berlin sowie durch die aktivistische und künstlerische Arbeit verschiedener – häufig selbst von Rassismus betroffener - Künstler*innen angestoßen worden. Diese jüngste Geschichte post- und dekolonialer Ansätze im Theater soll im Seminars im Hinblick auf aktuelle Inszenierungen, als auch auf institutionellen Ansätze diskutiert werden. Zugleich soll auch das eigene Fach in den Blick geraten: Wie können Forderungen nach einer Dekolonisierung von Universitäten auf die deutschsprachige Theaterwissenschaft übertragen werden? Was könnten Ansätze für eine post- oder dekoloniale Theaterwissenschaft sein? (Vgl. Sharifi/Skwirblies 2022) Begleitend gelesen werden Schlüsseltexte aus den Postcolonial Studies, von Vertreter*innen des Dekolonialismus sowie aus den jüngeren deutschsprachigen Diskursen zu Theater und Postkolonialismus.
Zusätzliche Informationen: Begleitendes Workshopprogramm Das Seminar wird von einem Workshopprogramm begleitet. Angeboten werden ein Workshop im Kontext kritischen Weißseins und Allyship, der offen für alle Studierenden ist sowie ein Empowerment Workshop für BIPoC Studierende. Nähere Informationen und Termine folgen zu Semesterbeginn. Die Sprache des Seminars ist deutsch. Es wird versucht Barrerierefreiheit zu ermöglichen - Rückfragen und Bedürfnisse hierzu gerne per Email an: isabelle.zinsmaier@uni-mainz.de