00.Q+.320 (Post-)osmanische Städte als Erinnerungsorte: Ereignisse, Akteure, Narrative

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Jun.-Prof. Dr. Barbara Henning

Veranstaltungsart: Kurs

Anzeige im Stundenplan: 00.Q+.320

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 3,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 5

Voraussetzungen / Organisatorisches:
Blockformat mit digitalen Anteilen, Blockveranstaltungen am 07.05. und 09.07.2022

Teilnahmevoraussetzungen
gute Englischkenntnisse (die bei der vorbereitenden Textlektüre und in einer Gesprächsrunde mit einer Expertin zum Thema oral history zum Einsatz kommen)

Anforderungen
regelmäßige Teilnahme und Lektüre zur Vorbereitung,
Präsentation zur Vorstellung eines eigenen Fallbeispiels (ca. 20 min)
 

Inhalt:
Ausgehend von Fallbeispielen verschiedener Städte im (post-)osmanischen Raum – darunter Istanbul, Izmir, Ankara, Thessaloniki, Beirut und Aleppo – nimmt das Hauptseminar die spannungsvolle Übergangsperiode zwischen osmanischem Reich und post-imperialen Zusammenhängen in den Blick. Der Zeitraum zwischen ca. 1876 bis 1923 ist dabei von tiefgreifenden Transformationsprozessen geprägt, die sich auch im urbanen Raum niederschlagen: Städte wachsen und verändern ihr Stadtbild rasant, sie sind umkämpfter Herrschaftsraum, Sehnsuchtsort oder auch Brennpunkt gesellschaftlicher Konflikte und Verwerfungen. Soziale, religiöse und demographische Zusammensetzungen städtischer Räume sind von jeher plural, verändern sich jedoch im Untersuchungszeitraum nachhaltig durch Migration, Flucht und Vertreibung. Das Seminar geht den sich ergebenden Konfliktlinien nach, dabei kommen insbesondere Methoden aus dem Feld der Biographie- und Erinnerungsforschung zum Einsatz. An die einzelnen Städte nähern wir uns jeweils exemplarisch über Wahrnehmungen und Erinnerungen ihrer Bewohner:innen an. Teilnehmende stellen im Verlauf des Seminars ein selbstgewähltes Fallbeispiel vor und können dabei eigene Interessen und Vorkenntnisse (z.B. spezifische Sprachkenntnisse) einbringen.

Lernziele:
o Orientierungswissen in der Ereignis- und Kulturgeschichte des späten osmanischen Reichs und der Republik Türkei erwerben
o Städte in der Untersuchungsregion als plurale Handlungsräume erfassen und beschreiben, Transformationsprozesse im urbanen Raum multikausal nachvollziehen und erklären
o Theorien und Methoden der Erinnerungsforschung kennenlernen, Wissenstransfer auf selbstgewählte Fallbeispiele leisten
 

Zusätzliche Informationen:
Barbara Henning ist seit September 2020 als Juniorprofessorin für die Geschichte des Islams im östlichen Mittelmeerraum am Historischen Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz tätig. Ihre Forschungsinteressen liegen in den Bereichen osmanisch-kurdische Geschichte, Geschichte der arabischen Provinzen des osmanischen Reichs, imperiale Eliten, Identitäts- und Erinnerungspolitik, Selbstzeugnisforschung sowie Wissens- und Begriffsgeschichte. Aktuell geht sie Fragen von sozialer Differenz und Abgrenzungsprozessen im osmanischen Kontext am Beispiel der Nachkommen des Propheten nach.
Vor ihrer Tätigkeit in Mainz hat Barbara Henning Islamwissenschaft, Arabistik und Ethnologie (B.A.) sowie Turkologie (M.A.) in Halle, Bamberg und Paris studiert und sich dabei insbesondere mit osmanischer Geschichte im 19. Jahrhundert beschäftigt.
 

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Sa, 7. Mai 2022 10:00 18:00 Philo P 103 Jun.-Prof. Dr. Barbara Henning
2 Sa, 9. Jul. 2022 10:00 18:00 Philo P 103 Jun.-Prof. Dr. Barbara Henning
Veranstaltungseigene Prüfungen
Beschreibung Datum Lehrende/r Pflicht
1. Präsentation k.Terminbuchung Ja
Übersicht der Kurstermine
  • 1
  • 2
Lehrende/r
Jun.-Prof. Dr. Barbara Henning