Lehrende/r: Dr. Johanna Brankaer
Veranstaltungsart: hybrid: Vorlesung
Anzeige im Stundenplan: 00.Q+.390
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 3,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 5
Voraussetzungen / Organisatorisches: Teilnahmevoraussetzungen keine Anforderungen Abschlussgespräch
Inhalt: Ab dem 4. Jh. wurde das Christentum zur dominanten Religion im Römischen Reich. Christliche Herrscher erließen zwar Gesetze, die heidnische Kulte einschränkten bzw. einstellten, doch gab es weiterhin ein Nebeneinander von Christentum und anderen Religionen. In der spätantiken Literatur erscheint dieses Nebeneinander durchaus in der Gestalt des Konfliktes. Die Vorlesung greift dies zunächst als theoretisches Problem auf: Inwiefern handelt es sich bei der rhetorischen Darstellung eines Konfliktes tatsächlich um einen realen Konflikt und inwiefern wurde dieser Konflikt durch religiöse Elemente geprägt? Anhand verschiedener Fallstudien wird die Problematik anschließend an ausgewählten Quellen und Themenfeldern überprüft. Es handelt sich dabei um die Berichte über die Zerstörungs des Marneions in Gaza, die Auseinandersetzung zwischen Ambrosius und Symmachus um den Victoria-Altar im römischen Senat, den Streit um den Serapis-Tempel in Alexandria, die Ermordung der heidnischen Philosophin Hypatia, die Zwangstaufe der Juden unter Kaiser Heraclius und schließlich die erste Begegnung mit dem Islam (7. Jh.). Lernziele 1) Fachkompetenzen: Die Studierenden - kennen verschiedene Beispiele von interreligiösen Konflikten in der Spätantike; - können die behandelten Beispiele in den breiteren historischen Kontext einordnen; - befassen sich mit theoretischen Ansätzen zu dieser Problematik. 2) Methodenkompetenzen: Die Studierenden - beurteilen Gehalt und Wert von Quellen; - werten den Informationsgehalt von Quellen für das Thema der Vorlesung aus; - beziehen Informationen aus unterschiedlichen Quellen aufeinander.
Digitale Lehre: Dr. Phil. Johanna Brankaer ist ausgebildete Philologin (Klassische Philologie, Orientalistik), Philosophin und Theologin. Sie war als wissenschaftliche Mitarbeiterin in Brüssel, Louvain-la-Neuve, Berlin, Jena, Münster und Mainz tätig. Von 2018 bis 2019 übernahm sie die Lehrstuhlvertretung in der Alten Kirchengeschichte an der Eberhard Karls-Universität Tübingen. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Christentum und antike Philosophie, Gnosis und christliche Literatur der ersten Jahrhunderte.