Lehrende/r: Leon Grausam; Univ.-Prof. Dr. Martina Schrader-Kniffki
Veranstaltungsart: hybrid: Seminar
Anzeige im Stundenplan: Tourismus
Credits: 2,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 5
Voraussetzungen / Organisatorisches: Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Seminar ist an erster Stelle Interesse am Thema des Seminars und an einer aktiven und engagierten Teilnahme. Ferner sind Englischkenntnisse für die Lektüre der Seminarliteratur Voraussetzung. Im Seminar wird mit kurzen schriftlichen Überprüfungen der Lektüre und mit Referaten gearbeitet. Für Q+-Studierende ist die aktive Teilnahme an den Seminarsitzungen und die wöchentliche Bearbeitung der schriftlichen Überprüfungen Voraussetzung.
Inhalt: In diesem Seminar wollen wir uns kritisch mit dem Erbe der Kolonialzeit für den heutigen Tourismus auseinandersetzen. Touristische Attraktionen und die von Tourist:innen gesuchte Exotik außereuropäischer Destinationen wurzeln oftmals in kolonial geprägten Denk-, Wissens- und (sprachlichen) Handlungsmustern sowie Diskursen, die koloniale Konstruktionen von Exotik und Andersheit reproduzieren - meist ohne dass es den 'Tourist:innen' bewusst ist. Um ein solches Bewusstsein zu schaffen, bedarf es historischen Wissens über die Kolonisierung der Welt, die insbesondere von europäischen Mächten vorangetrieben wurde. Nicht nur Diskurse und Bilder des heutigen Tourismus reproduzieren kolonialzeitliche Vorstellungen, auch Sprache(n) ist (sind) von der Kolonialzeit betroffen. Durch den machtgeprägten Kontakt von Sprecher:innen und Sprachen verschwanden Sprachen, es entstanden Sprachen und Sprachen wurden im Verhältnis zu den europäischen Sprachen zu sogenannten minorisierten Sprachen. Also solche sind sie für die Betrachtung des Tourismus aus kolonialer Perspektive sowohl in ihrer Anwesenheit, Folklorisierung und Komodifizierung, als auch in ihrer Abwesenheit relevant. Daher soll ein besonderer Fokus des Seminars auf Sprachgebrauch, sprachlichen Konstellationen und Politiken liegen und der Frage von deren Bezug zu Kolonialität bzw. Post- und/der Neokolonialität nachgehen.
Digitale Lehre: Das Seminar wird digital per MS Teams und synchron stattfinden.