Lehrende/r: Aurelia Fröhle
Veranstaltungsart: Übung
Anzeige im Stundenplan: UADL I
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 20
Anmeldegruppe: UADL I-II (Bachelor & Master)
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Kontingentschema: Kontingentierung UADL
Voraussetzungen / Organisatorisches: Bitte beachten: Dozentenwechsel
Anwesenheitspflicht: Fragmente begegnet uns in der Mediävistik auf verschiedenen Ebenen: Fragmentarische Medien (Handschriftenfragmente), Texte (markiert beispielsweise durch grammatische und narrative Vor- und Rückverweise, die ins Leere laufen) und Werke (Ausschnitte aus umfangreicheren Erzählungen) werfen Fragen auf, die sowohl die mittelalterliche Literatur- und Mediengeschichte als auch die Praxis der Textedition betreffen, stellen uns vor interpretatorische Herausforderungen und verlangen auf texttheoretischer Ebene historisch adäquate Konzepte von ‚Werk‘, ‚narrativer Kohärenz‘ und ‚Fragmentarizität‘. Die Übung wirft erstens aus paläographischer und kodikologischer Perspektive einen Blick auf mittelalterliche Handschriftenfragmente und untersucht editorische Verfahrensweisen im Umgang mit fragmentarischen Texten. Zweitens widmen wir uns dem Umstand, dass auf einige unvollendete mittelalterliche Werke mit Fortsetzungs- beziehungsweise Ergänzungsdichtungen reagiert wurde, während andere ohne Fortsetzung blieben. Davon ausgehend möchte die Übung die zeitgenössischen Konzeptionen eines narrativen Werkganzen erfassen, die die Weitererzählungen implizit oder explizit transportieren. Drittens wollen wir versuchen, eigene Überlegungen zu Konzepten der Ganzheit des Textes, zum Verhältnis von Teil und Ganzem sowie von Fragment und Werk anzustellen und in diesem Zuge die Konturen der Begrifflichkeiten zu schärfen.