Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Claus Arnold
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: Seminar MNKG
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 3 | 30
Voraussetzungen / Organisatorisches: Modul 15a; 23a; 23b (M.Th.): Schwerpunktstudium / Berufsorientierung Modul B9; B5b (Bf BA): Vertiefung Mittlere und Neuere Kirchengeschichte Modul 11b; 11d (M.Ed): Exege / Biblische Theologie, Kirchengeschichte
Inhalt: Unter dem Begriff "falso misticismo" (falsche Mystik) fasste die neuzeitliche römischen Inquisition die spirituelle Überhöhung von sexuellem Missbrauch im seelsorgerlichen Kontext zusammen. Die Inquisition war äußerst misstrauisch, wenn es vor allem in der engen Beziehung von Beichtvater/Seelenführer und "Beichtkind" zu Phänomenen mystischer Entrückung oder auch von angeblicher Besessenheit kam. Auch in der aktuellen Aufarbeitung der Missbrauchsfälle des 20. Jahrhunderts spielt die Verbindung von geistlichem Missbrauch und sexueller Gewalt eine zentrale Rolle. Das Seminar schlägt den Bogen vom 16. zum 20. Jahrhundert und versucht eine vergleichende Analyse.
Empfohlene Literatur: Hubert Wolf (Hg.), „Wahre“ und „falsche“ Heiligkeit: Mystik, Macht und Geschlechterrollen im Katholizismus des 19. Jahrhunderts (Schriften des Historischen Kollegs. Kolloquien 90), München 2013; Erzählen als Widerstand. Berichte über spirituellen und sexuellen Missbrauch an erwachsenen Frauen in der katholischen Kirche, hg. von Barbara Haslbeck, Regina Heyder, Ute Leimgruber und Dorothee Sandherr-Klemp, Münster 2021.