00.SG.119 Studium generale Übung MSc/MA: Wie Wissen gemacht wird. Die Erfindung von Wissenschaft II

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Dr. Thomas Vogt

Veranstaltungsart: hybrid: Seminar/Übung

Anzeige im Stundenplan: Ü SG I

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 35

Anmeldegruppe: STG MScMA

Voraussetzungen / Organisatorisches:
Die Veranstaltung richtet sich ausschließlich an Studierende der Fächer MA Amerikanistik (2009), MSc Anthropologie, MSc Biologie, MA Buchwissenschaft, MA Empirische Demokratieforschung, MA Erziehungswissenschaft, MA Ethnologie, MA Germanistik, MA Geschichte, MA Klassische Philologie, MA Komparatistik, MA Kunstgeschichte, MSc Molekulare Biotechnologie, MA Musikwissenschaft, MSc Neuroscience, MA Politische Ökonomie und Internationale Beziehungen, MA Romanistik interkulturell, MA Soziologie (2011), MSc Sportwissenschaft und MA Theaterwissenschaft.

Bitte melden Sie sich zur Erfüllung Ihrer curricularen Verpflichtungen über Jogustine für eine Vortragsreihe und min. eine zugehörige (!) MSc-/MA-Begleitübung(en) an. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl der Übungen gehen Sie bitte bei der Anmeldung wie folgt vor: Sie melden sich zunächst für das entsprechende Modul Ihres Studienganges an. Dann melden Sie sich für die von Ihnen ausgewählte Begleitübung an bzw. für mehrere ("Anmeldegruppe" mit Angabe von Prioritäten). Anschließend melden Sie sich innerhalb des Moduls für alle diejenigen Vortragsreihen an, zu denen die Begleitübungen gehören, die in Ihrer Prioritätsliste enthalten sind. Nach Erhalt der Bestätigung der Anmeldung zu einer Begleitübung (nach der Anmeldephase) können Sie sich dann von Vortragsreihen, deren Begleitübung Sie nicht besuchen, wieder abmelden (falls Sie diese Reihe nicht zusätzlich auch noch besuchen wollen). Für die Vortragsreihe, deren Begleitübung Sie besuchen, bleiben Sie dabei natürlich angemeldet.

Inhalt:
Wissenschaft ist ein kreativer Prozess, neue und originelle Ideen treiben ihn an. Darin unterscheidet sie sich kaum von anderen kulturellen Errungenschaften des Menschen (Architektur, Bildende Kunst, Kulinarik, Literatur, Musik, Sport, Theater etc.). In einem wissenschaftlichen Studium ist dieser kreative Aspekt für Studierende anfangs nur schwer erkennbar und wird in den meisten Studiengängen kaum gepflegt – obwohl kreative Fähigkeiten mitentscheidend für erfolgreiche (wissenschaftliche) Karrieren sind.

Dieser vernachlässigten Kreativität möchten wir uns in diesem Kurs widmen – wenn auch auf eine etwas ungewöhnliche Weise: Wir wollen wissenschaftliche Erkenntnisse, Studien oder Beiträge „erfinden" – solche, die wie echte Wissenschaft wirken, aber keine sind. Warum sollten wir das tun, widerspricht das nicht allen wissenschaftlichen Gepflogenheiten? Mindestens drei Gründe rechtfertigen das Spiel mit der „Erfindung":

Erstens erscheint ein solches Vorgehen deshalb didaktisch als gerechtfertigt, weil man den wissenschaftlichen Prozess sehr gut verstanden haben muss, um überzeugende Erfindungen zu entwickeln. Zu Beginn des Kurses steht daher die Auseinandersetzung mit den Grundlagen von Wissenschaft im Mittelpunkt. Denn kreative Beiträge kann man nur leisten, wenn einem die Regeln in einem bestimmten Bereich bekannt sind.

Zweitens bietet dieser Zugang die Möglichkeit, sich eingehender mit dem Aspekt der Kreativität zu beschäftigen. In dieser Lehrveranstaltung wollen wir uns auf Ihre kreativ-konzeptionellen Fähigkeiten konzentrieren, die aber vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Regeln entwickelt werden sollen. Bei späteren (Abschluss-)Arbeiten könnte Ihnen dies zugutekommen.

Drittens wird durch dieses Vorgehen eine wesentliche Zutat des wissenschaftlichen Prozesses sichtbar: Vertrauen. Wahrscheinlich ist Vertrauen innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft sogar wichtiger als Kontrolle – eine Kontrolle, die im komplexen System Wissenschaft in vielen Fällen gar nicht mehr systematisch ausgeübt werden kann. Damit verbunden ist eine Frage, die uns den gesamten Kurs über begleiten wird: Ist Wissenschaft besonders anfällig für Betrug und Fake?

„Die Erfindung von Wissenschaft" beinhaltet also zweierlei: sich zunächst mit dem kulturellen Konzept Wissenschaft, seiner Entstehung, Entwicklung und jetzigen Gestalt auseinanderzusetzen und erst dann, „Wissenschaft zu erfinden".

    Zusätzliche Informationen:
    Für Studierende des MA Soziologie (2011) und der Studiengänge MA Politische Ökonomie und Internationale Beziehungen sowie MA Empirische Demokratieforschung: In Ihrem Studiengang ist in der PO für diese Veranstaltung keine Prüfung vorgesehen. Damit der Workload den Leistungspunkten entspricht, zählt in Absprache mit den Instituten jedoch die Erbringung einer schriftlichen Leistung zur aktiven Teilnahme.

    Zugeordnete Lehrveranstaltungen:
    00.SG.118 Studium generale Vorlesung: Grundfragen der Wissenschaftsreflexion (Problems in History and Philosophy of Science)

    Digitale Lehre:
    Abhängig von den im WS geltenden Regelungen und Bedingungen wird die Veranstaltung in Präsenz, als digitale oder in gemischter Form stattfinden.

    Termine
    Datum Von Bis Raum Lehrende/r
    1 Mo, 31. Okt. 2022 12:15 13:45 01 235 (K102) Hör-/Lehrsaal Dr. Thomas Vogt
    2 Mo, 14. Nov. 2022 12:15 13:45 01 235 (K102) Hör-/Lehrsaal Dr. Thomas Vogt
    3 Mo, 28. Nov. 2022 12:15 13:45 01 235 (K102) Hör-/Lehrsaal Dr. Thomas Vogt
    4 Mo, 12. Dez. 2022 12:15 13:45 01 235 (K102) Hör-/Lehrsaal Dr. Thomas Vogt
    5 Mo, 9. Jan. 2023 12:15 13:45 01 235 (K102) Hör-/Lehrsaal Dr. Thomas Vogt
    6 Mo, 23. Jan. 2023 12:15 13:45 01 235 (K102) Hör-/Lehrsaal Dr. Thomas Vogt
    7 Mo, 6. Feb. 2023 12:15 13:45 01 235 (K102) Hör-/Lehrsaal Dr. Thomas Vogt
    Übersicht der Kurstermine
    • 1
    • 2
    • 3
    • 4
    • 5
    • 6
    • 7
    Lehrende/r
    Dr. Thomas Vogt