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Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Thomas Hieke
Veranstaltungsart:
Vorlesung
Anzeige im Stundenplan:
00.Q+.620
Semesterwochenstunden:
3
Credits:
4,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | -
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Teilnahmevoraussetzungen
Anschaffung einer eigenen Bibel (z.B. die Einheitsübersetzung von 2016)
Die drei Vorlesungsstunden gehören zusammen und können nicht separat belegt werden.
Anforderungen
Die Fachstudierenden schreiben über die drei SWS eine Klausur. Für Q+-Studierende kann eine alternative Prüfungsform bereitgestellt werden, z.B. ein 24h-Essay.
Inhalt:
Biblisches Grundwissen
Grundwissen über die Bibel kann nicht nur bei Günther Jauchs „Wer wird Millionär?“ sehr einträglich sein. Ob in der Gemäldegalerie, im Metropolitan Museum of Art, in den Chagall-Fenstern von St. Stephan oder bei der Lektüre eines modernen Romans: Anspielungen auf und Motive aus der Bibel sind allgegenwärtig, mitunter aber immer mehr „unerkannt mitten unter uns“. Für Kunstgeschichtler:innen, Musiker:innen, Germanist:innen, für alle, die Freude an der Kultur haben, und natürlich für Theolog:innen ist es ungeheuer hilfreich, mehr von dem zu wissen, was in der Bibel steht. Ziel der Vorlesung ist es daher, die Inhalte des Alten Testaments aufzubereiten und Lektüreanreize zu bieten. Was steht alles drin, und wie hängt das alles zusammen – das sind die Leitfragen.
Allgemeine Einleitung in das Alte Testament
Die „Allgemeine Einleitung ins Alte Testament“ stellt zunächst Grundlagen des Verstehenshorizonts und des Umgangs mit dem Alten Testament als erstem Teil der zwei-einen christlichen Bibel heraus („Hermeneutik“). Dabei ist auf das Verhältnis zur jüdischen Bibel (TaNaK) einzugehen, vor allem im Blick auf den unterschiedlichen Umfang, Aufbau und die je eigene Leseweise. Sodann soll die „Einleitung“ in den literarischen Aufbau der Kanonteile sowie der einzelnen biblischen Bücher einführen und Hypothesen zur literarischen Entstehungsgeschichte vermitteln. Zugleich sollen literarische Grundphänomene wie „biblische Geschichtsdarstellung“, „Prophetie“, „Weisheit(sliteratur)“ in Verbindung mit Vermutungen über geschichtliche Hintergründe vorgestellt werden. Auch wird ein Ausblick auf die theologische Relevanz nicht fehlen. Dieses umfangreiche Programm kann in einer zweistündigen Vorlesung nur in Auswahl umgesetzt werden. – Die Vorlesung orientiert sich am Lehrbuch von E. Zenger u.a., Einleitung in das Alte Testament (hg. von C. Frevel). - In dieser Vorlesung wird auch ein kurzer Überblick über die Geschichte Israels gegeben.
Empfohlene Literatur:
• Zenger, Erich u.a., Einleitung in das Alte Testament, 9., durchgesehene und erweiterte Auflage hg. von Christian Frevel, Stuttgart 2015. Online: https://ebookcentral.proquest.com/lib/umainz/detail.action?docID=4341354.
• Frevel, Christian, Geschichte Israels, Stuttgart 2015. Online: https://ebookcentral.proquest.com/lib/umainz/detail.action?docID=5624765.
Lernziele
In den LMS-Kursen werden zu den einzelnen Sitzungen differenzierte Lernziele angegeben. – Insgesamt entwickeln die Studierenden eine grundsätzliche Vertrautheit mit wesentlichen Aspekten des ersten Teils der christlichen Bibel (Altes Testament, AT): Sie kennen die Herkunft des AT aus der Bibel Israels und Grundzüge einer Hermeneutik, die dem historischen Befund gerecht wird, dass Judentum und Christentum einen großen Bestand an „Heiliger Schrift“ gemeinsam haben. Die Studierenden kennen wesentliche Ereignisse von 1000 Jahren „Geschichte Israels“ und können die Problematik der Rekonstruktion der Ereignisgeschichte und der biblischen Geschichtsdarstellung erläutern. Sie kennen den unterschiedlichen Aufbau der jüdischen und der christlichen Bibel und die zugehörigen kanonhermeneutischen Prinzipien. Sie kennen Aufbau und Inhalt von vielen biblischen Büchern und haben einen Überblick über häufiger vorkommende Textsorten (Gattungen) in der biblischen Literatur. Die Studierenden kennen auch Grundzüge der Entstehungsgeschichte der biblischen Texte und können diese mit der „Geschichte Israels“ korrelieren.
Empfohlene Literatur:
C. Dohmen/T. Hieke, Das Buch der Bücher. Die Bibel – eine Einführung, Regensburg: Pustet, 2019.
Zusätzliche Informationen:
Prof. Dr. Thomas Hieke ist seit 2007 Professor für Altes Testament an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Er studierte in Bamberg und Innsbruck Katholische Theologie, promovierte in Bamberg und wurde an der Universität Regensburg habilitiert. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen das Buch Levitikus, die Bücher der Chronik sowie Esra-Nehemia, das Buch Genesis und die Psalmen sowie methodologische und hermeneutische Fragen zur Auslegung des Alten Testaments.
Auswahl an Publikationen: Bibel falsch verstanden. Hartnäckige Fehldeutungen biblischer Texte erklärt (hg. zusammen mit Konrad Huber, Stuttgart: Katholisches Bibelwerk, 2020); Methoden alttestamentlicher Exegese (Darmstadt: WBG, 2017); Levitikus. Herders Theologischer Kommentar zum Alten Testament, 2 Bände (Freiburg im Breisgau: Herder, 2014); Die Bücher Esra und Nehemia. Neuer Stuttgarter Kommentar zum Alten Testament (Stuttgart: Katholisches Bibelwerk, 2005); Die Genealogien der Genesis (Freiburg im Breisgau: Herder, 2003).
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