Lehrende/r: Dr. Leonie Zilch
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: Pornografien
Credits: 4,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 5
Voraussetzungen / Organisatorisches: Die Bereitschaft, sich mit pornografischen Filmen, Videos und Plattformen unvoreingenommen und moralisch wertfrei auseinanderzusetzen. Anforderungen: Abschlussgespräch
Inhalt: Mit ihrer bahnbrechenden Untersuchung „Hard Core. Power, Pleasure and the ›Frenzy of the Visible‹“ legte die US-amerikanische Filmwissenschaftlerin Linda Williams 1989 den Grundstein für die heutigen Porn Studies, der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit pornografischen Filmen. Erstmals fragte sie nach Form, Funktion und Geschichte des Genres, anstatt sich an den gesellschaftlichen Grabenkämpfen um den (Un-)Wert pornografischer Filme zu beteiligen. Williams bezieht sich in ihrer Analyse auf die pornografischen Spielfilme der 1970er und 80er Jahre, die Filme der „Golden Ages of Porn“. Seit damals hat sich sowohl in der Pornobranche als auch in der wissenschaftlichen Beschäftigung mit Pornografie einiges getan. Spätestens seit 2014, mit der Veröffentlichung der ersten Ausgabe des Journals Porn Studies, kann die gleichnamige Disziplin als wissenschaftlich etabliert gelten. Doch noch immer dominieren in der öffentlichen Diskussion soziologische, psychologische und pädagogische Perspektiven den Diskurs. Das Seminar möchte dagegen kultur- und filmwissenschaftliche Zugänge in den Mittelpunkt stellen, um einen differenzierten Blick auf zeitgenössische Pornografien zu werfen, und die Notwendigkeit wissenschaftlicher Perspektivenvielfalt zu betonen. Gegenstand des Seminars werden neben zu lesender Fachliteratur pornografische Filme, Videos und Plattformen sein. Es wird von den Teilnehmenden die Bereitschaft erwartet, sich vorurteilsfrei mit sexuell explizitem Material auseinanderzusetzen. Die Teilnahme ist entsprechend nur volljährigen Personen gestattet. Lernziele: Es soll ein kritischer, kulturwissenschaftlicher Blick auf zeitgenössische Pornografien geworfen werden. Dabei steht bewegtbildliche Pornografie im Fokus (keine Literatur, Comics oder Hörbucher). Ziel ist ein differenzierter, moralisch unvoreingenommener Blick auf Pornografie, der diese als kulturelles Phänomen und als historischen Gegenstand begreift. Von Interesse sind dabei nicht nur pornografische Bewegtbilder, sondern auch der gesellschaftliche Diskurs, der diese umgibt.
