Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Gerhard Kruip
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: Q+1180
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 6,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 15
Voraussetzungen / Organisatorisches: Teilnahmevoraussetzungen keine Anforderungen Regelmäßige Teilnahme, Übernahme eines Referates bzw. der Vorbereitung und Moderation einer Sitzung
Inhalt: Hannah Arendt gehört zu den bedeutendsten Denkerinnen des 20. Jahrhunderts und ist prägend für politische Theorie, Philosophie und Ethik. In den letzten Jahren hat auch in der christlichen Sozialethik die Auseinandersetzung mit ihrem Werk stark zugenommen. In diesem Seminar wollen wir uns Arendts Denken zunächst über ausgewählte zentrale Texte nähern, die wir (teils in Ausschnitten) lesen und gemeinsam diskutieren. Dazu gehören „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft" (dt. 1951), „Vita activa" (dt. 1958), „Über die Revolution" (dt. 1963), „Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen" (dt. 1964) und „Wir Flüchtlinge" (dt. 1986). Davon ausgehend werden wir uns mit der Rezeption und der bleibenden Relevanz von Arendts Werk beschäftigen und dabei neben grundlegenden Fragen der Bedeutung politischen Handelns einen Fokus auf Themenkomplexe legen, die auch heutige politische Diskurse prägen. Dazu gehören beispielsweise die Universalität der Menschenrechte, der Widerstand gegen autoritäre Systeme und der Umgang mit Migrations- und Fluchtbewegungen. Auch zur Sprache kommen werden Arendts Verhältnis zum Judentum und die Diskussionen um Rassismus in ihrem Werk, die in den vergangenen Jahren kontrovers geführt wurden. Lernziele Anhand von ausgewählten Texten von Hannah Arendt, die von allen Teilnehmenden vor jeder Sitzung gelesen werden müssen, wird in die grundlegenden Ideen der politischen Theoretikerin und Philosphin Hannah Arendt eingeführt und ihre Ansätze werden aus sozialethischer Sicht diskutiert.
Empfohlene Literatur: Heuer, Wolfgang; Heiter, Bernd; Rosenmüller, Stefanie (Hg.) (2011): Arendt-Handbuch. Leben Werk Wirkung. 2011. Stuttgart: J.B. Metzler.
Zusätzliche Informationen: Gerhard Kruip studierte Katholische Theologie und Mathematik (1975-1981),war Assistent am Lehrstuhl für christliche Sozialwissenschaften an der Uni Würzburg (1985-1995), danach Direktor der Katholischen Akademie für Jugendfragen (1995-2000), des Forsxchungsinstituts für Philosophie Hannover (2000-2009) und ist seit 2006 Professor für Sozialethik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der JGU Mainz. Geprägt haben ihn u.a. mehrere Aufenthalte in Lateinamerika (v.a. Mexiko), die Mitarbeit in verschiedenen Beratungsgremien der Deutschen Bischofskonferenz (v.a. in der Sachverständigengruppe Weltwirtschaft und Sozialethik) und des Deutschen Caritasverbandes sowie ein langjähriger Einsatz für die Reform der Katholischen Kirche.
