Lehrende/r: Dr. Sarah Horn
Veranstaltungsart: Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan: HS Film Exp Sinne
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 20
Anmeldegruppe: HS. Film als Experimentierfeld der Sinne
Prioritätsschema: FTMK ab FS5 Alle Studierenden ab dem 5. Semester werden bevorzugt akzeptiert. Das 5. und alle weiteren FS werden gleichrangig behandelt. Die Gruppe in FS 1-4 behandelt auch innerhalb der Gruppe alle Studierende gleichrangig.
Voraussetzungen / Organisatorisches: Das Hauptseminar kann nur gemeinsam mit dem „SLS. Angeleitete Sichtung zum HS.“ besucht werden! Die Anmeldung zur Sichtung erfolgt nach der 3. Lehrveranstaltungsanmeldephase durch das Studienbüro FTMK. Hinweis für Studierende der PO 2011: Die Teilnahme am „SLS. Angeleitete Sichtung“ ist eine verpflichtende Studienleistung.
Inhalt: Unter dem Begriff „New Queer Cinema“ fasst B. Ruby Rich 1992 eine Handvoll Filme aus Nordamerika und Europa zusammen, deren Screenings auf damaligen Filmfestivals nicht nur auf Rich starken Eindruck gemacht haben. Mit durchaus sehr unterschiedlichen Ästhetiken, in verschiedenen Genres und Formaten erproben diese Filme unter dem akuten Eindruck der AIDS-Krise widerständige Formen von (Über-)Leben, Zeitlichkeiten, Sexualität und Begehren. Den politischen Vernachlässigungen, Diskriminierungen und Ausschlüssen von queeren und trans*, Schwarzen und of color Personen, von Sexarbeiter*innen und Drogennutzer*innen stellen sie mit ihren Ästhetiken eine Politisierung eben jener Lebensrealitäten entgegen und werfen damit auch Fragen auf zu Selbstverständlichkeiten von Identität, Subjekt, Sicherheit, Gesundheit und Anerkennung. Von diesem mehr ‚moment‘ als ‚movement‘ queerer Filme, wie Rich sagen würde, und damit von Filmen Ende der 1980er, Anfang 1990er Jahren ausgehend nehmen wir die Spuren dieses New Queer Cinema sowohl zum Experimentalfilm der 1960er Jahre wie insbesondere auch zu Filmen der jüngeren Vergangenheit auf. Mit Blick auf seit den 1990ern stark veränderte mediale Bedingungen – von Streamingplattformen mit LGBTIQ-Kategorien zu Video-on-Demand-Angeboten von Filmverleihern – fragen wir aus Perspektive feministischer, queerer und critical race Theorien danach, wie sich in der zeitgenössischen Wahrnehmung einer größeren filmischen Sichtbarkeit queerer Themen und Personen einerseits und zunehmend reaktionären bis rechten und faschistischen Angriffen andererseits auch Politiken queerer Filme verändert haben und was ‚queer‘ überhaupt meinen kann. Vorkenntnisse in diesen Feldern sind hilfreich, aber nicht notwendig, die Lektüren werden auch einführenden Charakter haben. Einige der gemeinsamen Sichtungen finden möglicherweise im Rahmen einer Exkursion zum XPOSED Queer Film Festival Berlin (genaue Daten stehen noch nicht fest) statt. Details dazu besprechen wir zu Beginn des Seminars.
