00.Q+.160 Beleidigungs- und Diskriminierungskultur in der (Männer-) Fußball-Bundesliga

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Rachel Esinam Etse; Dennis Hippe; Dr. phil. Doris Lindner

Veranstaltungsart: Workshop

Anzeige im Stundenplan: Fußball

Credits: 2,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 15

Voraussetzungen / Organisatorisches:
Workshop auf Deutsch und Englisch
Anforderungen: Zwingende Lektüre der zur Verfügung gestellten Literatur, Beteiligung an Recherchearbeit, Übernahme von Impulsreferaten, Kleingruppenarbeit.

Inhalt:
Herabsetzende, provokative und herabwürdigende Sprache ist eine allgemeine gesellschaftliche Erscheinungsform und fester Bestandteil unseres Wortschatzes. Im deutschen Männerfußball allerdings, der von Wettkampfgeist, Konkurrenzdenken, Leistung und kollektiven Identitäten geprägt ist, sind antisemitische, rassistische und sexualisierte Diskriminierungen, Anfeindungen und Bedrohungen geradezu alltäglich und es werden diskriminierender Hass und Hetze zum Teil offen in den Stadien „zelebriert". Die Komplexität der Beleidigungskultur speziell im deutschen Männerfußball wird bereits dadurch erkennbar, dass sehr unterschiedliche Akteursgruppen an diesem Phänomen beteiligt sind, wie vor allem Fans, aber auch Spieler, Trainer und Schiedsrichter:innen sowie ganze Institutionen und deren Funktionäre. Es können beleidigende Anrufungen und Handlungen von diesen ausgehen oder sie können von diesen betroffen sein. Während der (Männer-) Fußball gerne lediglich als Spiegelbild der Gesellschaft verstanden wird, gilt es kritisch zu hinterfragen, inwiefern es sich beim Fußball um ein besonderes „Milieu" handelt, welches (diskriminierende) Beleidigungspraktiken begünstigt, zulässt oder sogar toleriert.

Ablauf:
Donnerstag, 20.04.2023
10:15 – 13:00 h
„Der schwarze Adler" - Dokumentationsfilm.
13:00 – 14:15 h Pause
14:15 – 17:00 h
Beschimpfungen im Fußball: Zwischen spielerischer Abgrenzung und (Anti-)Diskriminierung. Referenten: PD Dr. Jan Haut und Lasse Müller, Bergische Universität Wuppertal / Goethe Universität Frankfurt.

Freitag, 21.04.2023
10:15 – 13:00 h (in English)
Sports and racism. Referentinnen: Dr. Tina Nobis (Humboldt-Universität zu Berlin) und Felicia Boma Lazaridou (Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung)
13:00 – 14.00 h Pause
14:00 – 17:00 h
Die europäischen „Judenklubs" -- Bayern München, Austria Wien, Ajax Amsterdam, Tottenham Hotspur und MTK Budapest. Referent: Pavel Brunssen, University of Michigan/USA

Samstag, 22.04.2023
13:00 – 14:30 h Beleidigungskultur im deutschen Fußball. Eine aktuelle Analyse im Rahmen der Masterarbeit von Rachel Etse, Q+Studierende
Danach ab 15:30 h Bundesliga-Fußballspiel in der MEWA-Arena, Heimspiel FSV Mainz 05 gegen den FC Bayern München

Empfohlene Literatur:
Die Literatur wird rechtszeitig vorab als pdf oder link zur Verfügung gestellt.

Zusätzliche Informationen:
Lehrende:
Pavel Brunssen promoviert in German Studies am Department of Germanic Languages and Literatures der University of Michigan in Ann Arbor/USA, wo er zudem ein Graduate Certificate in Judaic Studies sowie ein Graduate Teacher Certificate Programm absolviert. Zuvor studierte er Soziale Arbeit / Sozialpädagogik (B.A.) an der Hochschule Düsseldorf sowie interdisziplinäre Antisemitismusforschung am Zentrum für Antisemitismusforschung an der TU Berlin (M.A.).

Rachel Etse, Q+Studentin und Masterstudentin der Ethnologie an der JGU Mainz. Seit Februar 2022 führt sie für ihren Master eine Feldforschung zum Thema „Beleidigungskultur im deutschen Männerfußball" durch. Ihre Forschung basiert auf qualitativen Interviews, die sie u.a. mit Fans, Schiedsrichtern, Spielern, Institutions- und Vereinsvertretern geführt hat. Zudem untersucht sie bei öffentlichen Trainings und Fußballspielen den Akt sowie die Funktion der Beleidigung aus einer ethnologischen und soziologischen Perspektive.

Jan Haut ist Sozialwissenschaftler an der Goethe-Universität Frankfurt. Er studierte Sozialwissenschaft an der JLU Gießen, promovierte über soziale Ungleichheiten in Sport und Kultur an der Universität des Saarlandes und habilitierte sich über gesellschaftliche Effekte spitzensportlicher Erfolge an der Goethe Universität Frankfurt. Seit 2022 vertritt er die Professur für Sportsoziologie an der Bergischen Universität Wuppertal. Forschungsschwerpunkte: Soziale Ungleichheiten & Diskriminierung im Sport, Gesellschaftliche Effekte des Leistungssports, Sportgeschichte, Soziologische Theorien des Sports.

Felicia Boma Lazaridou is a Research Assistant in the National Discrimination and Racism Monitor at the German Institute for Integration and Migration Research. She is also a PhD student in the Department of Psychiatry and Psychotherapy at Charite University of Medicine in Berlin. Her research focuses on racism, stigma and mental health, symbolic racism theory measurement in quantitative science, and experimental approaches to the study of diversity. Felicia Boma Lazaridou has held the post of community mental health counsellor at Frauenkreise Berlin since 2019.

Lasse Müller studierte Sozialwissenschaften des Sports an der Goethe-Universität Frankfurt. Seit 2021 promoviert er zum Thema „Antisemitismus im Amateurfußball. Prävalenz und Handlungsstrategien aus Organisations- und Betroffenenperspektive" (Institut für Sportwissenschaften – Goethe-Universität Frankfurt), Seit 2020 ist er zudem Bildungsreferent im Antisemitismuspräventionsprojekt „Zusammen1" in Trägerschaft von MAKKABI Deutschland und dem Zentralrat der Juden. Forschungsschwerpunkte: Antisemitismus & Diskriminierung im Sport, Sport im Kontext von Migration, Barrierefreiheit im Sport

Tina Nobis is head of the Department for Integration, Sport and Football at the Berlin Institute for Integration and Migration Research at Humboldt-Universität zu Berlin. Her research focuses on sport and racism, sport and belonging, sport and democracy and sport and social inequalities. She is currently coordinating two research projects on sport and racism. Tina Nobis has held the post as vice-speaker of the Section of Sociology in the German Society of Sport Science (dvs) since 2018.

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Do, 20. Apr. 2023 11:15 17:00 01 223 (K104) Hör-/Lehrsaal Rachel Esinam Etse; Dennis Hippe; Dr. phil. Doris Lindner
2 Fr, 21. Apr. 2023 10:15 17:00 01 223 (K104) Hör-/Lehrsaal Rachel Esinam Etse; Dennis Hippe; Dr. phil. Doris Lindner
3 Sa, 22. Apr. 2023 13:00 14:30 01 223 (K104) Hör-/Lehrsaal Rachel Esinam Etse; Dennis Hippe; Dr. phil. Doris Lindner
Veranstaltungseigene Prüfungen
Beschreibung Datum Lehrende/r Pflicht
1. Recherchebericht k.Terminbuchung Ja
Übersicht der Kurstermine
  • 1
  • 2
  • 3
Lehrende/r
Dr. phil. Doris Lindner
Rachel Esinam Etse
Dennis Hippe