Lehrende/r: Lion Robin Merten
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: Sem Ungleichheit
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30
Voraussetzungen / Organisatorisches: Wer in der ersten Sitzung unentschuldigt fehlt, verliert den Anspruch auf den Seminarplatz (Entschuldigung per Mail an Dozent*in ist ausreichend, kein ärztliches Attest erforderlich). Bereich: Methoden Gültig für folgende vom Institut angebotenen Studiengänge: - im Bachelor-Aufbaumodul 1 als Seminar "Fachspezifische Anwendung von Forschungsmethoden" - MA Empirische Demokratieforschung (Modul 7 Praxismodul) - MA Politische Ökonomie und Internationale Beziehungen Modul 7 Praxismodul)
Inhalt: Lange wurden die Folgen wirtschaftlicher Ungleichheit vor allem anhand von objektiven Kennzahlen wie dem GINI-Koeffizienten untersucht. Seit einigen Jahren erlebt nun die Erforschung von Ungleichheitswahrnehmungen berechtigterweise einen enormen Aufmerksamkeitszuwachs. Wahrnehmungen starker wirtschaftlicher Ungleichheit werden dabei mit einer Vielzahl von (in erster Linie negativen) Auswirkungen auf Individual-, Gesellschafts- und Regimeebene in Verbindung gebracht. Doch warum befassen wir uns mit der Wahrnehmung von Ungleichheit? Welche Strategien gibt es, um sie zu messen und zu erforschen? Bestehen interindividuelle Unterschiede im wahrgenommenen Ausmaß ökonomischer Ungleichheit und welche Faktoren haben einen Einfluss darauf, wie wir die wirtschaftliche Verteilung wahrnehmen? Und nicht zuletzt: Welche Auswirkungen bringt das Wahrnehmen starker wirtschaftlicher Diskrepanzen mit sich? Diesen und weiteren Fragen widmen wir uns in diesem Seminar. Wir beginnen in einem theoretischen Teil mit der Frage, warum sich die Forschung zunehmend mit Ungleichheitswahrnehmungen befasst. Anschließend kontrastieren wir verschiedene Erforschungsstrategien, wobei wir uns primär auf ein Gegenüberstellen von Querschnitts- und Experimentaldaten fokussieren und deren Vor- und Nachteile diskutieren. In diesem Zusammenhang lernen die Studierenden zugleich die Logik und Vorzüge experimenteller Designs kennen, die sich in den Politik- und Sozialwissenschaften ebenfalls zunehmender Popularität erfreuen. Es folgt ein kurzes Auseinandersetzen mit geeigneten Datensätzen und verschiedenen Messoptionen, ehe wir uns einigen Beispielen aus der Literatur zu den Ursachen und Auswirkungen von Ungleichheitswahrnehmungen zuwenden. Aufbauend auf die erworbenen Kenntnisse, gehen wir im zweiten Teil des Seminars in eine praktische Anwendungsphase über. Hier sollen sich die Studierenden in Kleingruppen eigene Forschungsprojekte überlegen und in einem Exposé festhalten. In der restlichen Seminarzeit erhalten die Studierenden die Gelegenheit, ihre Projektideen umzusetzen und ihre Forschungsfragen anhand von Querschnitts- oder Experimentaldaten empirisch zu überprüfen. Vor diesem Hintergrund sollten die Studierenden die Vorlesung und Übung zu Statistik II möglichst zuvor absolviert haben und über erste Kenntnisse im Umgang mit der Statistiksoftware Stata verfügen. Die Ergebnisse werden abschließend im Kurs vorgestellt.
