Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Kai Arzheimer
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: Sem Religion
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Voraussetzungen / Organisatorisches: Wer in der ersten Sitzung unentschuldigt fehlt, verliert den Anspruch auf den Seminarplatz (Entschuldigung per Mail an Dozent*in ist ausreichend, kein ärztliches Attest erforderlich). Gültig für folgende vom Institut angebotenen Studiengänge: - MA Empirische Demokratieforschung ( Modul 4 Politische Kultur und Einstellungen) - MA Empirische Demokratieforschung (Modul 2 Politische Institutionen und Prozesse) - MA PÖIB (Modul 2 Politische Institutionen und Prozesse) - MA PÖIB (Modul 6 Inhaltliche Vertiefung mit interdisziplinärer Orientierung)
Inhalt: Ob Abtreibung, Designerbabies oder Ehe für alle, Euthanasie, Reproduktionsmedizin oder (assistierter) Suizid - "ethische" Themen wie diese lösen starke Emotionen aus, weil sie an grundlegende Werte rühren. Im Hintergrund stehen dabei fast immer religiöse Akteure, Identitäten und Überzeugungen, deren Relevanz von der Politikwissenschaft für längere Zeit unterschätzt wurde. Erst in jüngerer Zeit hat sich dies - nicht zuletzt unter dem Eindruck der Entwicklungen in den USA - gewandelt. Wegen ihrer potenziellen Sprengkraft tun sich die politischen Systeme Europas schwer mit den sogenannten "Moralpolitiken" und haben besondere Mechanismen für den Umgang mit ihnen entwickelt. Dies führt zu oft überraschenden Ergebnissen: Vermeintlich katholisch-konservative Länder wie Belgien, Spanien und zuletzt auch Irland haben in vielen Bereichen permissivere Gesetze als das scheinbar protestantisch-säkulare Deutschland. Wie lässt sich dieses Puzzle erklären? Und welche Entwicklungen sind in den nächsten Jahren zu erwarten? Im Seminar werden wir uns ausführlich mit diesen und verwandten Fragen zum Verhältnis von Politik und Religion in Deutschland und Europa befassen. Dabei betrachten wir die Einstellungs-, Sach- und Prozessebene und deren gemeinsame Einbettung in die jeweiligen politischen Systeme. Das Seminar ist dabei sehr breit angelegt, damit wir uns gemeinsam einen Überblick über dieses wichtige Feld erarbeiten können und Sie möglichst viele Anregungen für die eigene Haus-, Projekt- oder Abschlussarbeit erhalten.
Empfohlene Literatur: - Mooney, C. Z. (2001). The Public Clash of Private Values. In C. Z. Mooney (Ed.),The Public Clash of Private Values. The Politics of Morality Policy (pp. 3–18).Washington: CQ Press. - Mourão Permoser, J. (2019). What are Morality Policies? The Politics of Values in a Post-Secular World. Political Studies Review, 17(3), 310–325. http://dx.doi.org/10.1177/1478929918816538 - Norris, P., & Inglehart, R. (2011). Sacred and Secular. Religion and Politics Worldwide. Cambridge: Cambridge University Press.
