05.146.2100 Th. PS Wahnsinn und Geisteskrankheit in der russischen und bosnischen/ kroatischen/ serbischen Literatur

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Dr. Rebecca Krug

Veranstaltungsart: Proseminar

Anzeige im Stundenplan: Th.PS.Litwiss.Russ.I

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -

Voraussetzungen / Organisatorisches:
regelmäßige, aktive Teilnahme, Lesen der Pflichtlektüre, Kurzreferat, ggf. schriftliche Hausaufgaben,  Hausarbeit

Inhalt:
„They called me mad, and I called them mad, and damn them, they outvoted me.“ („Sie nannten mich verrückt, und ich nannte sie verrückt, und verdammt noch mal, sie haben mich überstimmt.“) – mit diesen Worten kommentierte der englische Dramatiker Nathaniel Lee 1684 seine Einweisung in das Bedlam Hospital, eine psychiatrische Klinik, die für ihre besonders grausamen und menschenunwürdigen Bedingungen traurige Berühmtheit erlangte.

Der Wahnsinn – eine Frage der Perspektive? Schon immer war der Mensch fasziniert und zugleich abgeschreckt von dem Unbekannten, dem Abgründigen und Animalischen, das sich in seinem Inneren verbirgt und unerwartet zum Ausbruch kommen kann. Doch die Definition von Wahnsinn und Geisteskrankheit steht immer auch in direktem Zusammenhang mit den gesellschaftlichen Konventionen, die je nach Epoche bestimmen, was als Norm zu gelten hat und welches Verhalten, durch Abweichung von der Norm, als psychische Störung identifiziert wird. So galt Wahnsinn in der Antike beispielsweise als ein möglicher Weg zur Erleuchtung, als Medium der Inspiration. Nach anderen Erklärungsmodellen war Wahnsinn Ausdruck einer Besessenheit von Dämonen oder die Strafe einer göttlichen Instanz für begangene Sünden.

In der Literatur wird das Motiv des Wahnsinns auf vielfältige Weise thematisiert. Sie kann als Zeugnis der jeweils zeitgenössischen Betrachtungsweise von Wahnsinn und seiner Behandlungsversuche dienen. Oder aber der Wahnsinn wird von einer realistischen, auf eine phantastische bzw. symbolische Ebene erhoben. Die Darstellung des „Verrückten“ lässt demnach immer auch Rückschlüsse zu auf die Gesellschaft, in der er lebt. Oft ist es die Figur des Narren, die durch ihre, als Krankheit definierte, Andersartigkeit gesellschaftliche Missstände anspricht und Fragen stellen darf, die bei einem „Gesunden“ sofort sanktioniert würden.

Im Seminar werden wir den verschiedenen Facetten des Wahnsinns in der russischen Literatur nachgehen. Zwei bis drei Sitzungen beschäftigen wir uns zudem mit der bosnischen, kroatischen und serbischen Literatur. Behandelt werden u.a. Texte von Nikolaj Gogol’, Aleksandr Puškin, Vsevolod Garšin, Evdokija Nagrodskaja, Venedikt Erofeev und Lejla Kalamujic.

Der Schwerpunkt des Seminars liegt auf der inhaltlichen und formalen Analyse der Texte. Daneben sollen literaturwissenschaftliche Arbeitstechniken und die Verwendung von Grundbegriffen aus dem Bereich der Lyrik-, Dramen- und Erzähltheorie geübt werden. Sämtliche Texte liegen in deutscher Übersetzung vor.

Empfohlene Literatur:
Ein Überblick über die behandelten Werke wird bis Ende September per Mail an die bereits Angemeldeten verschickt.

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Mi, 25. Okt. 2023 10:15 11:45 02 463 P207 Dr. Rebecca Krug
2 Mi, 8. Nov. 2023 10:15 11:45 02 463 P207 Dr. Rebecca Krug
3 Mi, 15. Nov. 2023 10:15 11:45 02 463 P207 Dr. Rebecca Krug
4 Mi, 22. Nov. 2023 10:15 11:45 02 463 P207 Dr. Rebecca Krug
5 Mi, 29. Nov. 2023 10:15 11:45 02 463 P207 Dr. Rebecca Krug
6 Mi, 6. Dez. 2023 10:15 11:45 02 463 P207 Dr. Rebecca Krug
7 Mi, 13. Dez. 2023 10:15 11:45 02 463 P207 Dr. Rebecca Krug
8 Mi, 20. Dez. 2023 10:15 11:45 02 463 P207 Dr. Rebecca Krug
9 Mi, 10. Jan. 2024 10:15 11:45 02 463 P207 Dr. Rebecca Krug
10 Mi, 17. Jan. 2024 10:15 11:45 02 463 P207 Dr. Rebecca Krug
11 Mi, 24. Jan. 2024 10:15 11:45 02 463 P207 Dr. Rebecca Krug
12 Mi, 31. Jan. 2024 10:15 11:45 02 463 P207 Dr. Rebecca Krug
13 Mi, 7. Feb. 2024 10:15 11:45 02 463 P207 Dr. Rebecca Krug
Übersicht der Kurstermine
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  • 4
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Lehrende/r
Dr. Rebecca Krug