|
Lehrende/r: PD Dr. Andreas Klingenberg
Veranstaltungsart:
Vorlesung
Anzeige im Stundenplan:
VL Aufbaumodul
Semesterwochenstunden:
2
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 100
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Die Vorlesung ist unbenotet.
Eine Gasthörerschaft ist selbstverständlich immer möglich.
Inhalt:
Als Kaiser Theodosius I. 395 n. Chr. die Herrschaft seinen beiden Söhnen Honorius und Arcadius vermachte, von denen der eine den Westen von Britannien bis Nordafrika, der andere den Osten vom mittleren Donauraum bis Ägypten regierte, war der Keim gelegt für eine getrennte Entwicklung beider Reichsteile. Der Westen wurde innere Machtkämpfe auf längere Sicht geschwächt, die zunehmende Desintegration machte sich in Erosionsprozessen bemerkbar. Die Kaiser im Osten, wiewohl mit eigenen Problemen konfrontiert, vermochten dennoch die Lage in ihrem Bereich im Wesentlichen stabil zu halten und sahen die Entwicklung im anderen Teil des Reiches und besonders das vorläufige Ende römischer Macht westlich der Adria im ausgehenden 5. Jh. mit großer Sorge. So kam es nicht von ungefähr, dass Iustinian von Konstantinopel aus im 6. Jh. zur Rückeroberung des Westens schritt und Italien, Nordafrika und Südspanien noch einmal für das Imperium zurückgewinnen konnte.
In der Vorlesung werde ich die Geschichte des östlichen Reichsteils in seiner inneren und äußeren Entwicklung darstellen. Neben Fragen der Herrschaftsausübung und –konsolidierung und der christologischen Auseinandersetzungen, die insbesondere den Osten vom 4. bis ins 7. Jh. beschäftigten, spielen besonders das Verhältnis zum Westen und das gelegentliche Eingreifen in die dortige Situation im 5. Jh. eine wichtige Rolle. Die Betrachtung des ‚langen‘ 6. Jhs. schließlich bezieht sinnvollerweise die Herrschaft Herakleios‘ I. mit ein, unter dem der Ansturm der Sasaniden endgültig gestoppt und die von ihnen eroberten Territorien zurückerobert wurden. Doch seine Zeit markiert zugleich einen Wendepunkt zum Übergang von der Spätantike ins byzantinische Mittelalter, der nach wesentlichen Umbrüchen und strukturellen Veränderungen im fortgeschrittenen 7. Jh. abgeschlossen war.
Empfohlene Literatur:
P. Brown, The World of Late Antiquity AD 150–750, New York 1971.
A. Cameron, The Mediterranean World in Late Antiquity AD 395–700, London/New York ²2011.
H. Elton, The Roman Empire in Late Antiquity. A Political and Military History, Cambridge 2018.
J.F. Haldon, Byzantium in the Seventh Century. The Transformation of a Culture. Cambridge ²1997.
A.H.M. Jones, The Later Roman Empire 284–602. A Social, Economic and Administrative Survey, Oxford 1964.
S. Mitchell/G. Greatrex, A History of the Later Roman Empire, AD 284-700, Chichester ³2023.
Zusätzliche Informationen:
Die Vorlesung findet als digitale Aufzeichnung statt; die einzelnen Vorlesungen werden als Videos wöchentlich in Moodle abrufbar sein. Die zugehörigen Präsentationen werden ebenfalls zum Download bereitstehen,sie enthalten jeweils weiterführende Literaturangaben. Außerdem werden mindestens zwei Diskussionstermine angeboten, die als Videokonferenz per MS Teams stattfinden werden, die genauen Termine und weitere Einzelheiten werde ich zu Beginn des Semesters zusammen mit einem Vorlesungsplan in Moodle bereitstellen.
Digitale Lehre:
Die Vorlesung wird digital angeboten
|
