Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Christine Walde
Veranstaltungsart:
Übung
Anzeige im Stundenplan:
LÜ: Lat Lit
Semesterwochenstunden:
2
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | -
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Die Lektüreübung richtet sich an Studierende aller Semester. Sie ergänzt nicht nur die Exkursion und das damit verbundene HS, sondern thematisiert auch spezifisch fachdidaktische Fragen. Sie kann als fachdidaktische Veranstaltung angerechnet werden.Die Veranstaltung eignet sich für Interessierte aller Fachrichtungen, die sich auf das Thema und den Modus der Veranstaltung einlassen wollen.
Vor- und Nachbereitung sind selbstverständlich, ebenso die aktive Teilnahme und die schriftliche Ausarbeitung kleinerer Aufgaben.
Die Materialien werden über moodle bereitgestellt. Idealerweise werden im Unterricht keine Geräte wie Laptops aut sim. benutzt. Die Erfahrung zeigt, das hierunter das Arbeitskllima und die Konzentration leiden. Insofern wäre es wünschenswert, wenn die Teilnehmenden die Arbeitmaterialien traditionell im Ordner mitbringen und handschriftlich mitschreiben.
Anwesenheitspflicht:
Ja.
Inhalt:
In der Antike wurde viel über 'Gedächtnis' und 'Erinnerung' nachgedacht, also darüber wie der individuelle Mensch sich an sein eigenes Leben erinnert und mit diesen Erinnerungen, die Freude und Last (oder beides) sein können, umgeht und sie für sich und andere zugänglich macht. Dies überschneidet sich zum Teil mit 'Gedächtnis', das ebenso die individuelle Merkfähigkeit bedeuten kann wie die in einer Gesellschaft tradierten Gedächtnisinhalte (über Menschen, Ereignisse wie Kriege etc., Wissensarchive. Erinnerung ist hingegen der einzelne Erinnerungsakt. Beides, Erinnerung und Gedächtnis, heisst in Rom memoria.
In dieser Übung wollen wir uns mit einschlägigen Texten zu Erinnerung und Gedächtnis beschäftigen, etwa mit Texten zur Belastung durch individuelle Erinnerungen (Vergil, Cicero u.a.), zur positiven Erinnerung als Lebenshilfe, zum Gedächtnisverlust (u.a. bei Seneca), zu Vorstellungen des heilsamen Vergessens (Stichwort: Lethe); zum Gedächtnistrainung in der Rhetorik (Quintilian, Cicero u.a.); zu Formen des kulturellen Gedächtnisses (wer tradiert wie für wen etwas?). Das Totengedächtnis, das in Rom eine besondere Ausprägung hat, kann als Musterfall für alle Fragestellungen dienen.
Die Texte werden unter Beizug von Fachliteratur teils in gemeinsamer Lektüre erschlossen, teils auch zweisprachig diskutiert.
Empfohlene Literatur:
Das Programm und andere Materialien werden über Moodle bereitgestellt, .
Zur Vorbereitung wird das Metzler Handbuch zu Erinnerung und Gedächtnis (2020; online abbrufbar) empfohlen, hier insbesondere die Einträge zu den verschiedenen Gedächtnisformen (autobiographisches Gedächtnis, soziales, kollektives, kulturelles usw.) und den Medien der Erinnerung.
Auch die Lektüre der einschlägigen Artikel in Der Neue Pauly (etwa Erinnerung und Gedächtnis, Memoria, Mnemotechnik usw.) schadet keinesfalls.
Digitale Lehre:
Unter Umständen wird die eine oder andere Sitzung digital abgehalten.
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