Lehrende/r: Dave Balzer
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: S Kultursoziologie
Credits: 6,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 31
Voraussetzungen / Organisatorisches: Zielgruppe:
Inhalt: Warum hören wir ein Leben lang gerne die Musik, die wir bereits während unserer Jugend gehört haben? Hat es etwas mit Intelligenz oder Distinktionsabsichten zu tun, dass hochgebildete Personen (angeblich) gerne klassische Musik hören, Schlager-Musik jedoch verabscheuen? Oder hat nicht ohnehin längst kulturelles „Allesfressertum“, also ein besonders breiter Geschmack und eine Toleranz gegenüber allen denkbaren hohen und populären kulturellen Produkten, einen exklusiven „Highbrow“-Geschmack abgelöst? Unter „Kultur“ sollen in dieser Veranstaltung also die vielfältigen Formen hoher und populärer Angebote in verschiedenen kulturellen Sparten verstanden werden („enger“ Kulturbegriff, aber ein weites Verständnis von Kunst). Wir wollen uns zunächst einen Überblick darüber verschaffen, wie kulturelle Präferenzen in den Sozialwissenschaften erfasst werden und welche Untersuchungsdesigns zur Anwendung kommen. Während in der soziologischen Forschung üblicherweise befragungsbasiert vorgegangen wird und Befragten und mehr oder weniger umfangreiche Listen kultureller Genres innerhalb kultureller Sparten wie Musik oder Film vorgelegt werden, finden sich in der psychologischen Forschung häufiger experimentelle Zugänge, wobei Versuchspersonen konkrete Werke vorgelegt werden. Innovative Studiendesigns brauchen zum Teil keine Befragten mehr, sondern nutzen prozessproduzierte Daten („Big Data“), um ihre Forschungsfragen zu beantworten. Sodann werden wir uns Erklärungen widmen, die einen sozial differenzierten kulturellen Geschmack zu erklären zu versuchen. Hierzu lesen und diskutieren wir kritisch empirische Studien aus verschiedenen Disziplinen, und versuchen eine Antwort auf die Frage zu finden, wie man kulturelle Präferenzen gegenstandsangemessen erfassen kann. Im letzten Teil des Seminars wollen wir selbst forschend aktiv werden. Je nach Vorlieben und Vorkenntnissen der Studierenden ist es denkbar, publizierte quantitative Studien zu replizieren oder selbst kleine (Online-)Befragungen durchzuführen.
Zusätzliche Informationen: Ein beträchtlicher Teil der Seminarliteratur ist in englischer Sprache verfasst. Studierende, die am Seminar teilnehmen möchten, sollten die Vorlesung „Einführung in die Kultursoziologie“ besucht haben oder parallel besuchen. Darüber hinaus sollten sie die Module „Methoden der quantitativen empirischen Sozialforschung“ sowie „Statistik und angewandte Sozialforschung“ besucht haben bzw. parallel belegen. Das Thema der Hausarbeit ist im Vorfeld mit der Betreuungsperson abzusprechen. Die Annahme von Hausarbeiten, deren Thema nicht im Vorfeld besprochen wurde, kann abgelehnt werden. Dies ersetzt nicht die Anmeldung zur Prüfungsleistung in Jogustine. Weitere Informationen zu den Vertiefungs- und Wahlveranstaltungen finden Sie hier: https://www.soziologie.uni-mainz.de/studienverlauf-und-modulhandbuecher/
