Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Heide Frielinghaus
Veranstaltungsart: Seminar oder Übung
Anzeige im Stundenplan: S:Bauten, Topogr.1
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 15
Voraussetzungen / Organisatorisches: Bitte beachten Sie die vorgezogene Anmeldung zur Prüfung (2. Vorlesungswoche bis Montag der 4. Vorlesungswoche, 13.00 Uhr) Von den Teilnehmer*innen wird die Übernahme eines Referats (45 Minuten) erwartet.
Anwesenheitspflicht: Es besteht Anwesenheitspflicht.
Inhalt: Bei der Errichtung von einzelnen Bauten und ganzen Anlagen wurde vielfach auch Material eingesetzt, das zuvor bereits in anderem Zusammenhang Verwendung gefunden hatte. Dazu gehörten beispielsweise Gebäudeteile, (Grund-)Mauern, einzelne Mauerblöcke oder Bauglieder, aber auch architektonischer Schmuck oder sogar bildlich verzierte Platten/Blöcke, die einem ganz anderen Gebrauchskontext entstammen. Zuweilen wurden ganze Gebäude abgetragen und - in einigen Fällen unter Veränderung der Funktion - an anderer Stelle (partiell) wieder aufgebaut. Wiederverwendete Partien konnten in unveränderter oder umgearbeiteter Form eingesetzt werden, in unauffälliger Weise in einen Bau integriert, deutlich sichtbar gelassen oder sogar auffällig in Szene gesetzt sein. Im Rahmen des Seminars sollen in Griechenland errichtete Gebäude und architektonische Anlagen analysiert werden, die wiederverwendete bzw. weiterverwertete Elemente beinhalten (oder ausschließlich aus solchen bestehen) und die im Zeitraum von der archaischen Epoche bis in die römische Kaiserzeit errichtet wurden. Zu fragen ist, welche Art von Material wiederverwendet wurde (Form, Ausgestaltung, Herkunft), ob/wie dieses verändert und wo dieses eingesetzt wurde. Und schließlich wird zu diskutieren sein, ob bzw. anhand welcher Kriterien heute noch entschieden werden kann, ob einer Wiederverwendung von Material pragmatische Überlegungen zugrundelagen oder ob dieses erfolgte, um eine spezifische Aussage zu generieren.
Empfohlene Literatur: Th. Schattner et.al. (Hrsg.), Spolien im Umkreis der Macht (2009). H.R. Meier, Spolien: Phänomene der Wiederverwendung in der Architektur (2020).