Lehrende/r: Zacharias Shoukry
Veranstaltungsart: Übung
Anzeige im Stundenplan: 00.Q+.480
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 2,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Voraussetzungen / Organisatorisches: Teilnahmevoraussetzungen Keine. Altgriechischkenntnisse sind nicht von Nachteil, aber auch keinesfalls erforderlich. Anforderungen ein Kurzreferat von ca. 10 min.
Inhalt: Krieg und Frieden nehmen seit der Verschärfung des Ukraine-Russland-Konflikts im Februar 2022 einen zunehmend größeren Raum in den aktuellen gesellschaftlichen Debatten ein. Die Bibel, die für sehr viele Menschen in Vergangenheit und Gegenwart ein heiliges Buch ist, hat ein ambiges Verhältnis zu Krieg und Frieden: Manche Schriften lassen Gott Kriege anordnen oder gutheißen (z. B. Josua), wohingegen andere zum Frieden aufrufen (z. B. die Bergpredigt im Matthäusevangelium). Daher soll sowohl das Gewalt- als auch das Friedenspotenzial biblischer Texte erörtert und mit gegenwärtigen Problemen in Verbindung gebracht werden. Dazu gehört beispielsweise die Analyse religiöser Motivik in der Kriegsrethorik wie etwa Putins Zitat von Joh 15,13 („Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde") oder Selenskyjs Rede vom Vollzug des göttlichen Gerichts und ewiger Strafen durch seine Militärs. Aufgrund der Verortung im Fachgebiet „Neues Testament" liegt ein Schwerpunkt auf neutestamentlichen Schriften, wenngleich die alttestamentlichen als unentbehrliche Grundlage derselben ebenso in den Blick kommen. Es geht darum, den Missbrauch biblischer Texte zu problematisieren und den konstruktiven Gebrauch friedensethischer Passagen zu beleuchten.
Zusätzliche Informationen: Zacharias Shoukry 2012 Abitur in Frankfurt am Main 2012 – 2019 Studium evangelischer Theologie in Marburg; Abschlüsse: Kirchliches Examen der Evangelischen Kirche Kurhessen-Waldeck, Magister Theologiae der Universität Marburg seit WiSe 2019 wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Prof. Dr. Ruben Zimmermann (Neues Testament, Mainz) 2022 Rigorosum im Rahmen des Promotionsverfahrens zum Dr. theol. an der Universität Mainz mit der Arbeit „Schöpfung im Johannesevangelium. Quellen johanneischer Schöpfungstheologie und -motive" Forschungsschwerpunkte: Johannes, Paulus, Ethik, Rezeptionsgeschichte