02.628.140 PS: Heterogenität und Ungleichheit: Konsequenzen für die Praxis

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Adolé Akue-Dovi; Julian Breit; Univ.-Prof. Dr. Karin Bräu; Dr. Laura Fuhrmann; Dipl.-Päd. Katharina Graf; Dr. Daniela Lamby; Dr. Simone Plöger; Dr. Sebastian Wurster

Veranstaltungsart: Proseminar

Anzeige im Stundenplan: PS: HU-P

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 360

Prioritätsschema: Senatsrichtlinie zzgl. Bevorzugung höherer Fachsemester
Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007.

Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie

Über die Senatsrichtlinie hinaus werden bei der Platzvergabe für diese Veranstaltung Studierende höherer Fachsemester bevorzugt berücksichtigt.

Voraussetzungen / Organisatorisches:
Es wird die aktive Teilnahme verlangt. Diese wird durch das Erbringen kleinerer Arbeitsaufträge nachgewiesen. Zu diesen ist man automatisch mit der Veranstaltungsanmeldung angemeldet.

Wichtiger Hinweis: Gemäß § 5 Abs. 7 Satz 2 POLBA* kann eine Veranstaltung, die bereits erfolgreich abgeschlossen wurde (aktiv besucht und evtl. dazugehörige Studien- oder Prüfungsleistungen erbracht) nicht wiederholt werden. Melden Sie sich trotz aktiver Teilnahme nochmals zu einer Veranstaltung an, so werden diese Veranstaltung und alle in ihrem Rahmen erbrachten Leistungen nachträglich aberkannt. *
[…]Die Wiederholung einer Lehrveranstaltung, in der bereits eine Studienleistung erbracht wurde, mit dem Ziel des Erwerbs weiterer Leistungspunkte oder der Verbesserung der erzielten Note ist ausgeschlossen.

Hinweise zur Modulabschlussprüfung in Modul 3 bitte unbedingt beachten: http://www.hpl.uni-mainz.de/229.php

Anwesenheitspflicht:
Es besteht ab SoSe 2024 Anwesenheitspflicht.

Inhalt:
In den Proseminaren "Heterogenität und Ungleichheit: Konsequenzen für die Praxi" (ehemals "Leistung, Differenzierung, Beratung: Praktische Implikationen") werden folgende thematisch unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt:

Schwerpunkt: Wissen und Rassismus - Was unser Wissen mit Rassismus zu tun hat  (A. Akue-Dovi)
Schwerpunkt: Rassismuskritische Klassenzimmer – Forderungen an die Schule der Migrationsgesellschaft (A. Akue-Dovi); BLOCKVERANSTALTUNG!
Schwerpunkt: Heterogenität und Ungleichheit in der Schule – eine intersektionale Perspektive (Karin Bräu)
Schwerpunkt: Klasse in der Klasse. Die Differenzkategorie class in Schule und Unterricht (Julian Breit)
Schwerpunkt: Leistung und Ungleichheit – Diskriminierungskritische Perspektiven auf schulische Leistungsbewertung (L.Fuhrmann)
Schwerpunkt: Heterogenität und Ungleichheit – In- und Exklusionsmechanismen in Schule (D.Lamby)
Schwerpunkt: Inklusive Bildung in deutschen Schulen – Anspruch und Realität. (S. Plöger)
Schwerpunkt: Daten und Differenzierung (S. Wurster

Nachfolgend finden Sie kurze Kommentare zu den Inhalten der jeweiligen Proseminare.
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Schwerpunkt: Wissen und Rassismus - Was unser Wissen mit Rassismus zu tun hat (Adolé Akue-Dovi)

Sowohl unsere Gesellschaft als auch Bildungsinstitutionen sind rassistisch geprägt. Dabei können rassismusfreie Räume nicht existieren, da jede Person, die in Deutschland sozialisiert wurde, rassismusrelevantes Wissen besitzt und reproduziert. In dem Seminar wird der Versuch gewagt, (unser eigenes) rassismusrelevantes Wissen und die Wissensproduktion in Bildungsinstitutionen der Migrationsgesellschaft zu hinterfragen. Es werden Begriffe und Konzepte der Rassismuskritik thematisiert und dabei diskutiert, wie Rassismus und Wissen zueinander im Verhältnis stehen. Es werden sowohl deutsch- also auch englischsprachige Texte zum Austausch dienen. Die Prüfung wird in Form eines Portfolios erbracht.

WICHTIG: Die Termine finden wöchentlich abwechselnd in Präsenzveranstaltungen und digitalen Sitzungen (per Teams) statt. Der erste Semestertermin wird in Präsenz stattfinden. Genauere Informationen hierzu werden nach der Anmeldung im Seminarplan verschickt. Die Organisation und Kommunikation erfolgt über Moodle.
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Schwerpunkt: Rassismuskritische Klassenzimmer – Forderungen an die Schule der Migrationsgesellschaft (Adolé Akue-Dovi); BLOCKVERANSTALTUNG!

Die Einstellung, die Tupoka Ogette in ihrem Buch "Exit Racism" als "Happyland" beschreibt, ist ein "Zustand, in dem weiße Menschen leben, bevor sie sich aktiv und bewusst mit Rassismus beschäftigen" (2019, S. 21). Sowohl unsere Gesellschaft als auch Bildungsinstitutionen sind rassistisch geprägt. Der Rassismusbegriff bezieht sich somit nicht ausschließlich auf rechtsextreme Formen, sondern beschreibt ein grundlegendes gesellschaftliches Verständnis, das die Lebenswelten aller betrifft. Schwarze Menschen und Personen of Color (PoC) sind direkt von Rassismus betroffen, weiße Menschen hingegen werden durch rassistisch geprägte gesellschaftliche Strukturen privilegiert. In dem Seminar werden Begriffe und Konzepte der Rassismuskritik thematisiert und es wird diskutiert, wie Rassismus und Bildung zueinander im Verhältnis stehen. Die Erarbeitung von rassismuskritischen pädagogischen Handlungsperspektiven wird ebenfalls fokussiert. Es werden sowohl deutsch- also auch englischsprachige Texte zum Austausch dienen. Die Prüfung wird in Form eines Portfolios erbracht.

WICHTIG: Das Seminar findet im Block statt. Neben den vier Blockterminen (03.05., 12-18 Uhr & 04.05., 10-16 Uhr sowie 14.06., 12-18 Uhr & 15.06., 10-16 Uhr) findet eine Einführungssitzung am 19.04. von 12-14 Uhr statt. Stellen Sie sicher, dass Sie an allen Terminen teilnehmen können. Genauere Informationen hierzu werden nach der Anmeldung im Seminarplan verschickt. Die Organisation und Kommunikation erfolgt über Moodle.
Literatur:
Ogette, Tupoka (2019) Exit Racism. Rassismuskritisch denken lernen. Münster: Unrast-Verlag.
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Schwerpunkt: Heterogenität und Ungleichheit in der Schule – eine intersektionale Perspektive (Karin Bräu)

Aufbauend auf die Vorlesung LDB-T werden im Seminar nicht nur weitere Differenzkategorien und damit einhergehende Diskriminierungs- bzw. Privilegierungsgefahren thematisiert und vertieft, sondern zudem eine intersektionale Perspektive eingenommen. Dies bedeutet, die Differenzkategorien nicht nur getrennt, sondern auch in ihren Verschränkungen zu betrachten und kumulative Benachteiligungen zu problematisieren. Ziel ist es, für eine diskriminierungskritische, partizipative und inklusive Schule zu sensibilisieren und auszubilden. Dabei sollen auf der Grundlage aktueller Forschung praxisorientierte Zugänge den Schwerpunkt bilden und individuelle Vertiefungen ermöglicht werden. Die Prüfung wird in Form eines Portfolios erbracht.
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Schwerpunkt: Klasse in der Klasse. Die Differenzkategorie class in Schule und Unterricht (Julian Breit)

Schule gilt allgemein als „great equalizer", als Institution, die die sozioökonomischen Unterschiede in der (deutschen) Gesellschaft irrelevant machen und jede*r Schüler*in die gleichen Bildungs- und damit Berufschancen bieten soll. Da dies aber keinesfalls realisiert wird, vertieft das Seminar anknüpfend an die Vorlesung LDB-T und den darin aufgezeigten Ungleichheits- bzw. Differenzkategorien class, race, gender und dis_ability die Perspektive auf den „Ausgrenzungsapparat Schule" (Wellgraf 2021). Es wird dabei thematisiert, wie Schule ein doing class betreibt und damit Ungleichheiten erzeugt und perpetuiert. Im Seminar werden auf Grundlage forschungsbasierter Erkenntnisse zur Differenzkategorie class Beispiele aus der Praxis und Möglichkeiten des Gegensteuerns diskutiert. Die Prüfung wird in Form eines Portfolios erbracht.
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Schwerpunkt:  Leistung und Ungleichheit – Diskriminierungskritische Perspektiven auf schulische Leistungsbewertung (Laura Fuhrmann)

Das Proseminar geht der Frage nach, wie schulische Leistungsbewertung diskriminierungskritisch gestaltet werden kann. Ausgehend von differenz- und machttheoretischen Ansätzen werden in einem ersten Schritt Mechanismen der (Re-)Produktion von Ungleichheit in Schule und Unterricht in Zusammenhang mit Prozessen der Leistungsbewertung beleuchtet. Darauf aufbauend folgt in einer zweiten Einheit die Analyse und Weiterentwicklung von Prüfungsformaten in Hinblick auf eine diskriminierungskritische Leistungsbewertung. Verbunden ist dies auch mit einer Auseinandersetzung mit Fragen, welche Grenzen mit vorherrschenden gesellschaftlichen und schulischen Leistungsverständnissen einerseits einhergehen, welche Spielräume andererseits aber auch bestehen und welche alternativen Bewertungskonzepte sich realisieren lassen. Die Prüfung wird in Form eines Portfolios erbracht.
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Schwerpunkt: Heterogenität und Ungleichheit – In- und Exklusionsmechanismen in Schule (Daniela Lamby)
Im Seminar werden Grundlagen zu Heterogenität und Vielfalt in Schule thematisiert und in eine diagnosebasierte individuelle Förderung methodisch eingeführt. Anhand von allgemeinen und fachbezogenen Beispielen werden Mechanismen der In- und Exklusion aufgezeigt und Möglichkeiten für professionelles Handeln diskutiert. Bereiche wie die sozioökonomische Ungleichheit im Mathematikunterricht oder der Umgang mit Vielfalt in Sport und Deutsch sind Teil dieses Seminars, das durch Gastvorträge komplettiert wird. Diese Alltagsorientierung und Praxisnähe liegen im Fokus des Proseminars. Die Prüfung wird in Form einer Hausarbeit erbracht.
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Schwerpunkt: Inklusive Bildung in deutschen Schulen – Anspruch und Realität (Simone Plöger)

Aufbauend auf der Erarbeitung verschiedener theoretischer Perspektiven auf Inklusion wird im Seminar die Diskrepanz zwischen dem formalen Anspruch auf inklusive Bildung und der bestehenden Reproduktion sozialer Ungleichheiten in der Schule diskutiert. Dazu werden basierend auf aktueller Forschung insbesondere Mechanismen institutioneller Diskriminierung in den Blick genommen. Ziel ist es, die Studierenden für solche Mechanismen zu sensibilisieren und mit ihnen pädagogische Konzepte und Ansätze zu erarbeiten, die Potential für einen inklusionsorientierten Unterricht haben. Die Prüfung wird in Form einer Hausarbeit abgelegt.
Anmerkung: Die Veranstaltung findet wöchentlich abwechselnd in Präsenz und digital statt. Genauere Informationen erhalten Sie in der ersten Sitzung, die in Präsenz stattfindet.
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Zusätzliche Informationen:
Schwerpunkt: Daten und Differenzierung (Sebastian Wurster)

Die Beurteilung von Leistungen und entsprechende Differenzierung im Unterricht sind zentrale Merkmale professionellen Handelns von Lehrpersonen. Im Seminar werden insgesamt drei Themenbereiche bearbeitet. Zu Beginn werden verschiedene Differenzkategorien, Konzepte und Herausforderungen der Leistungsbeurteilung und -rückmeldung, Bezugsnormen sowie Differenzierungsmöglichkeiten thematisiert und kritisch reflektiert. Der zweite Teil dient der Entwicklung der Data Literacy der Studierenden, d.h. der Kompetenz verschiedene und zunehmend digitale Daten zu interpretieren sowie Schlussfolgerungen und entsprechende Maßnahmen abzuleiten. Aus Daten gewonnene Informationen sind eine zentrale Grundlage für eine fundierte und systematische individuelle Rückmeldung an Schülerinnen und Schüler sowie differenzierte und adaptive Gestaltung des Unterrichts. Im dritten Teil werden zunächst die Funktionsweise und der Hintergrund von Künstlicher Intelligenz (insb. textgenerierende KI) sowie Herausforderungen und Möglichkeiten von KI in Schule und Unterricht erarbeitet. Es wird hinterfragt, was KI, ChatGPT & Co für die Schule und Unterricht, auch in Bezug auf die Leistungsbeurteilung, bedeuten. Anhand eines Praxisbeispiels lernen die Studierenden zudem die Anwendung solcher Software am Beispiel eines formativen Assessments kennen. Das Seminar ist als Blendend Learning Veranstaltung konzipiert. Neben Präsenzterminen wird es Selbstlernphasen geben. Der Seminarplan wird zum Vorlesungsbeginn bekannt gegeben. Die Prüfung wird in Form einer Hausarbeit erbracht.
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Zugeordnete Lehrveranstaltungen:
ehemals "Leistung, Differenzierung, Beratung: Praktische Implikationen"

Kleingruppe(n)
Die Veranstaltung ist in die folgenden Kleingruppen aufgeteilt:
  • PS: HU-P - Akue-Dovi

    Adolé Akue-Dovi

    Mi, 17. Apr. 2024 [12:15]-Mi, 17. Jul. 2024 [13:45]

  • PS: HU-P - Akue-Dovi (BLOCK)

    Adolé Akue-Dovi

    Fr, 19. Apr. 2024 [12:15]-Sa, 15. Jun. 2024 [16:00]

  • PS: HU-P - Bräu I

    Univ.-Prof. Dr. Karin Bräu

    Mo, 15. Apr. 2024 [14:15]-Mo, 15. Jul. 2024 [15:45]

  • PS: HU-P - Bräu II

    Univ.-Prof. Dr. Karin Bräu

    Mo, 15. Apr. 2024 [16:15]-Mo, 15. Jul. 2024 [17:45]

  • PS: HU-P - Breit

    Julian Breit

    Do, 18. Apr. 2024 [12:15]-Do, 18. Jul. 2024 [13:45]

  • PS: HU-P - Fuhrmann I

    Dr. Laura Fuhrmann

    Mo, 15. Apr. 2024 [14:15]-Mo, 15. Jul. 2024 [15:45]

  • PS: HU-P - Fuhrmann II

    Dr. Laura Fuhrmann

    Mo, 15. Apr. 2024 [16:15]-Mo, 15. Jul. 2024 [17:45]

  • PS: HU-P - Lamby I

    Dr. Daniela Lamby

    Mo, 15. Apr. 2024 [10:15]-Mo, 15. Jul. 2024 [11:45]

  • PS: HU-P - Lamby II

    Dr. Daniela Lamby

    Mo, 15. Apr. 2024 [14:15]-Mo, 15. Jul. 2024 [15:45]

  • PS: HU-P - Plöger

    Dr. Simone Plöger

    Mo, 15. Apr. 2024 [16:15]-Mo, 15. Jul. 2024 [17:45]

  • PS: HU-P - Wurster I

    Dr. Sebastian Wurster

    Mo, 15. Apr. 2024 [10:15]-Mo, 15. Jul. 2024 [11:45]

  • PS: HU-P - Wurster II

    Dr. Sebastian Wurster

    Do, 18. Apr. 2024 [12:15]-Do, 18. Jul. 2024 [13:45]

Anmeldefristen
Phase Block Start Ende Anmeldung Ende Abmeldung Ende Hörer
Allgemeine Hauptanmeldephase Vorlesungszeit 22.01.2024 13:00 08.02.2024 13:00 08.02.2024 13:00 08.02.2024 13:00
2. Anmeldephase Vorlesungszeit 08.04.2024 13:00 11.04.2024 13:00 11.04.2024 13:00 11.04.2024 13:00
3. Anmeldephase (Restplatzvergabe) Vorlesungszeit 15.04.2024 13:00 19.04.2024 21:00 19.04.2024 21:00 19.04.2024 21:00
Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
Es liegen keine Termine vor.
Übersicht der Kurstermine
Lehrende/r
Dipl.-Päd. Katharina Graf
Univ.-Prof. Dr. Karin Bräu
Dr. Laura Fuhrmann
Dr. Daniela Lamby
Dr. Sebastian Wurster
Julian Breit
Dr. Simone Plöger
Adolé Akue-Dovi