|
Lehrende/r: Derya Özdemir
Veranstaltungsart:
Seminar
Anzeige im Stundenplan:
07.068.14_190
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 24
Anmeldegruppe: SoSe24 Sem NG
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie
Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007.
Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Anwesenheitspflicht:
In dieser Lehrveranstaltung besteht nach Prüfungsordnung eine Anwesenheitspflicht. Die Anwesenheit an einer Lehrveranstaltung ist noch zu bestätigen, wenn die oder der Studierende bis zu zwei Einzelveranstaltungen, höchstens aber vier Veranstaltungsstunden im Semester, versäumt hat. In begründeten Einzelfällen können Ausnahmen zugelassen werden.
Inhalt:
Das Seminar widmet sich der komplexen Geschichte und den tiefgreifenden gesellschaftlichen Auseinandersetzungen um das Abtreibungsverbot des § 218 StGB. Seit seiner Einführung in das Strafgesetzbuch des Deutschen Reiches im Jahre 1871 war dieses Verbot nicht nur Gegenstand juristischer Auseinandersetzungen, sondern auch Gegenstand intensiver medizinischer, philosophischer, ethisch-moralischer, religiöser sowie soziokultureller und bevölkerungspolitischer Debatten. Die Studierenden erhalten einen historischen Überblick über die Entwicklung der Gesetzgebung zum Schwangerschaftsabbruch in Deutschland. Dabei werden nicht nur die rechtlichen Rahmenbedingungen und ihre Veränderungen betrachtet, sondern auch die gesellschaftlichen Dynamiken, die zu diesen Veränderungen geführt haben. Ein besonderer Fokus liegt auf den maßgeblichen Akteuren, deren Einstellungen und Einflüsse auf die öffentliche Meinung und politische Entscheidungsprozesse kritisch beleuchtet werden. Das begleitende Tutorium bietet Raum für die Diskussion grundlegender Fragen des wissenschaftlichen Arbeitens und ergänzt damit das Seminar.
Empfohlene Literatur:
Anja Bagel-Bohlan/Michael Saleswki (Hg.), Sexualmoral und Zeitgeist im 19. und 20. Jahrhundert, Opladen 1990; Dirk von Behren, Die Geschichte des § 218 StGB, Gießen 2020 (= Rothenburger Gespräche zur Strafrechtsgeschichte, Bd. 4); Stefanie Ehmsen, Der Marsch der Frauenbewegung durch die Institutionen. Die Vereinigten Staaten und die Bundesrepublik im Vergleich, Münster 2008; Gerhard Kraiker, § 218. Zwei Schritte vorwärts, einen Schritt zurück. Eine Analyse der Reform des § 218 in der Bundesrepublik Deutschland, Berlin 1983; Kristina Schulz, Der lange Atem der Provokation. Die Frauenbewegung in der Bundesrepublik und in Frankreich 1968-1976, Frankfurt/New York 2002 (= Geschichte und Geschlechter, Bd. 40); Manfred Spieker, Kirche und Abtreibung in Deutschland. Ursachen und Verlauf eines Konfliktes, 2. Aufl., Paderborn 2008.
Zusätzliche Informationen:
Das Seminar Neueste Geschichte nimmt innerhalb des Bachelorstudiums einen herausgehobenen Platz ein: Es übernimmt zu Beginn des Studiums einen relativ großen Anteil der propädeutischen Ausbildung, d.h. des "Handwerkszeugs des Historikers". Insofern nimmt die Propädeutik in diesem Seminar großen Raum ein. Dabei wird die Propädeutik vom Thema des Seminars her entwickelt.
|
